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„Gefühlt ist das ein bisschen zu hoch ausgefallen“

HSG Wetzlar verliert bei der SG Flensburg-Handewitt mit 26:33 – In den letzten zehn Minuten können die Wetzlarer Jungs nicht mehr mithalten

Bild: Ingrid Anderson-Jensen

Die HSG Wetzlar hat dem Favoriten aus dem hohen Norden lange Paroli geboten. Es reichte dennoch nicht aus, der SG Flensburg-Handewitt die erste Heimniederlage in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga zuzufügen. Mit 26:33 (12:15) unterlagen die Wetzlarer Jungs in der Campushalle. „Gefühlt ist das ein bisschen zu hoch ausgefallen“, erklärte HSG-Trainer Frank Carstens im Interview bei Dyn.

Die Wetzlarer brauchten etwas Zeit, um sich in Flensburg zu akklimatisieren. Es dauerte knapp fünf Minuten, bis Emil Mellegard beim 1:2 den ersten Treffer setzen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Ex-Wetzlarer Torhüter Benjamin Buric, der jetzt in Diensten der SG steht, bereits zwei Würfe, darunter einen Siebenmeter, von Domen Novak entschärft. Erst nach dem 6:2 von Flensburgs Jim Gottfridsson kamen die Wetzlarer Jungs langsam ins Rollen.

Rasmus Meyer Ejlersen und Lenny Rubin brachten die HSG auf 4:6 heran. Emil Jakobsen knallte einen Siebenmeter derartig fest unter Till Klimpkes Fuß auf den Hallenboden, dass der Ball übers Tor segelte. Drei Minuten später trat Kay Smits zum Strafwurf an und scheiterte an Klimpke. Stefan Cavor sorgte für das 7:8 und Mellegard nutzte zwei Fehlpässe der SG, um per Gegenstoß zum 8:8 auszugleichen und die 9:8-Führung zu erzielen.

Die Wetzlarer Jungs waren voll im Spiel, zwangen Flensburg in Fehler und ins passive Spiel. Allerdings machten sie vorne zu wenig aus ihren Möglichkeiten. Zwei Buric-Paraden und Fehlpässe später nutzte Flensburgs Gottfridsson die Chance, die Kugel aus dem Stand zur 15:12-Führung in die Maschen zu nageln.

„Wir haben gut mitgehalten und Till hat ein paar freie Bälle weggenommen“, erklärte Rubin im Pauseninterview. „Hinten stehen wir richtig gut, vorne müssen wir ein paar Bälle mehr reinmachen. Wir geben in der zweiten Halbzeit Vollgas und versuchen hier was mitzunehmen.“

Die Wetzlarer Jungs blieben konzentriert und stellten weiterhin eine bewegliche und zupackende Abwehr auf die Platte. Flensburg musste sich jedes Tor hart erarbeiten, zumal auch Klimpke einige Bälle entschärfte. Wetzlar nahm mit lang ausgespielten Angriffen das Tempo aus dem Spiel und ließ sich auch von einer Spielunterbrechung wegen eines medizinischen Notfalls nicht aus dem Konzept bringen.

„Ich glaube wir haben hier über weite Strecken eine gute Leistung gebracht“, sagte Carstens bei Dyn. „Es war sicherlich auch noch ein bisschen mehr möglich. Die Chancenverwertung war nicht optimal. In der ersten Halbzeit müssen wir phasenweise führen.“

Bis zum 23:20 in der 48. Minute hatte die SG die Nase vorn, wenngleich die Wetzlarer Jungs nie den Eindruck erweckten, keine Chance zu sehen. Den nächsten Siebenmeter von Jakobsen schnappte sich der eigens dafür eingewechselte Anadin Suljakovic und auch der Nachwurf des Flensburger blieb bei „Suljo“ hängen. Mellegard und Novak brachten die HSG bis auf 22:23 heran und Carstens ließ in seiner Auszeit verlauten: „Wir wollen mit Stockfoul verdichten zur Mitte. Es ist genauso, wie wir es wollen.“

Doch der Siebenmeter von Novak hatte für Thermik in der Halle gesorgt, weil er haarscharf an Buric Kopf vorbeiflog. „Diesen Moment kriegen wir nicht mehr beruhigt. Wir haben gute Chancen, die hauen wir dann nicht rein, Buric ist im Spiel und dann ist das Spiel leider weg“, so Carstens. Buric war „on fire“ und da Publikum sorgte mit einem Pfeifkonzert zusätzlich für Verunsicherung bei jedem Angriff. Die Wetzlarer Jungs machten es im Angriff zu kompliziert, schmissen die Bälle weg und scheiterten an Buric.

Carstens setzte alles auf eine Karte und stellte im Angriff auf Sieben-gegen-Sechs um, doch Flensburg wusste das besser zu verteidigen als in der ersten Halbzeit. In den letzten fünf Minuten überrannte Flensburg die HSG und setzte sich mit 33:26 durch.

„Ich kann meiner Mannschaft nur ein Kompliment machen. Sie haben sehr gut gekämpft und auch phasenweise richtig gut gespielt. Ich finde meine Mannschaft ist ruhig geblieben und hat immer versucht, natürlich mit Risiko, sich Chancen rauszuspielen und hat das gut gemacht“, erklärte Carstens.

Stenogramm:

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Kevin Møller; Golla (5), Einarsson, Larsen (3), Gottfridsson (6), Jorgensen (5), Hansen (1), Horgen, Pedersen, Jakobsen (6/2), Smits (2), Blagotinsek, Lasse Møller (5).

HSG Wetzlar: Till Klimpke, Suljakovic; Pedersen (1), Meyer Ejlersen (1), Ole Klimpke, Vranjes (3), Spandau, Fredriksen (3), Wagner (1), Mellegard (6), Zelenovic, Rubin (3), Fuchs (1), Novak (5/2), Cavor (2).

Schiedsrichter: Schmidt/Linker (Bochum/Recklinghausen). – Zuschauer: 6101. – Zeitstrafen: 2:4 Min. – Siebenmeter: 5/2:3/2.

Letztes Spiel

27.04.2024 - 19:00 Uhr
Schwalbe-Arena

35 : 28

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