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Zwischenzeitlich nah dran und am Ende doch weit weg vom Sieg!

HSG Wetzlar verliert in Leipzig mit 30:36 (13:18) – Tempo- und Kreisläuferspiel der Gastgeber entscheiden Partie – Wetzlar verliert in Schlussphase aufgrund eigener Fehler

Bild: Karsten Mann

Vierte Niederlage im vierten Saisonspiel für die Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar. Die Mittelhessen haben am Sonntagnachmittag beim SC DHfK Leipzig mit 30:36 (13:18) verloren. Ein schwaches Rückzugsverhalten sowie die schwache Angriffseffektivität ließ das Team von Trainer Frank Carstens am Ende vor knapp 3.700 Zuschauern als verdienter Verlierer vom Platz gehen.

Dabei fanden die Gäste gut ins Spiel. Die Leipziger Führung durch Klima glich Domen Novek per verwandeltem Strafwurf aus und Lenny Rubin sorgte mit seinem einzigen Treffer im ersten Durchgang kurz später in Unterzahl für die Wetzlarer Führung (2:1, 4.).

Wetzlar machte im Angriff zunächst den variableren Eindruck. Allerdings war das eigene Rückzugsverhalten absolut ungenügend. Immer wieder kam Leipzig nach kassierten Treffern oder Ballgewinnen zu schnellen und viel zu einfachen Toren. So traf zum Beispiel Abwehrchef Simon Ernst zweimal direkt hach schnellem Anwurf, zum 4:4 (8.) und später zum 5:6 (10.). Diese Treffer waren beispielhaft für zahlreiche schnelle Konter-Tore des Messestädter.

Rote Karte für Leipzigs Schlussmann Ebner „positiver Impuls“ für Hausherren

In der 12. Spielminuten hielt Till Klimpke einen Wurf von Witzke und schickte Domen Novak per langem Gegenstoßpass auf die Reise. Leipzigs neuer Keeper Ebner kam heraus, um den Ball abzufangen, prallte mit Novak zusammen und erhielt zurecht die Rote Karte. Sein Ersatzmann Säveras kam ins Spiel, was sich für Leipzig letztlich als Glück im Unglück herausstelle. Der Norweger hielt direkt den Siebenmeter von Lukas Becher und danach noch zahlreiche Würfe der stark nachlassenden Mittelhessen.

Das 7:6 (13). von Magnus Fredrisksen, der in Überzahl frei vom Kreis traf, war die letzte Wetzlarer Führung. Danach kippte die Partie, unter anderem weil die HSG zwei weitere Strafwürfe durch Domen Novak liegen ließ und auch Lenny Rubin und Filip Kuzmanovski keinen guten Tag im Abschlussverhalten erwischt hatten.

10:7 führte Leipzig nach 18 Minuten, nachdem Spielmacher Luca Witzke in Überzahl aus dem Rückraum getroffen hatte. 14:9 hieß es nach 25 Minuten, Trainer-Sohn Runarsson schloss erfolgreich im Durchbruch ab.

Wetzlar bekam nur selten ein Bein auf den Boden. Dem Leipziger Tempospiel waren die Mittelhessen nicht gewachsen. Kurz vor der Halbzeit traf dann Franz Semper zur ersten Sechs-Tore-Führung der Hausherren, doch Wetzlars Julian Fuchs traf mit der Halbzeitsirene zum 13:18 aus Sicht der Gäste, die in der Pause sicherlich einiges in Sachen Angriffs- und Rückzugsverhalten zu besprechen hatten.

Und so kam das Team von Trainer Frank Carstens auch sichtbar konzentrierter aus der Kabine. Lukas Becher brach den Siebenmeter-Fluch und traf zum 14:18 (31.). Mellegard verwandelte einen Tempo-Gegenstoß zum 15:19. Doch Leipzig ließ sich zunächst nicht beirren. Immer wieder dynamisch über den Rückraum kommend, hier stachen Witzke und Semper heraus, und mit einem starken Kreisläufer Moritz Preuss bauten die Hausherren den Zwischenstand auf 21:15 (36) aus.

In dieser Phase war es einzig allein Lenny Rubin, der Wetzlar im Spiel hielt. Dem Schweizer gelangen fünf Treffer in Folge. Der letzte davon markierte das 20:24 (42.) und bedeutete neue Hoffnung für die Hessen. Diese wuchs als dann auch Emil Mellegard und Julian Fuchs dreifach von außen trafen und es urplötzlich nur noch 23:25 aus HSG-Sicht stand (45.).

Die Freude über den dritten Flügeltreffer wurde allerdings getrübt, da Lenny Rubin angeblich ein Wechselfehler unterlief und dieser für 2 Minuten auf die Bank musste.

In Unterzahl gelang Filip Kuzmanovski allerdings ein wichtiger Steal, doch die Belohnung für sich und die Gäste holte sich der Nord-Mazdenonier nicht ab, denn er scheiterte im Gegenstoß an Säveras. Und anstatt auf ein Tor Rückstand zu verkürzen traf auf der anderen Seite der überragende Moritz Preuss (insgesamt 7 Treffer, bei hundertprozentiger Wurfquote) zum 26:23 (49.). Doch Wetzlar steckte nicht auf, blieb dran. Zelenovic und Wagner trafen nach einer Zeitstrafe für Simon Ernst in Überzahl zum 25:26 (51.)

Drei Minute später war dann auch Wetzlar vom Kreis erfolgreich. Rasmus Meyer Ejlersen traf nach Pass von Fredriksen zum 26:27. Es war das dritte Kreis-Tor von Wetzlar, bei insgesamt elf von Leipzig.

Die Chance, etwas Zählbares aus der Messestadt mitzunehmen war da. Die Halle wurde still. Die Zuschauer angespannt. Innerhalb von 20 Sekunden fielen drei Treffer. Semper und Klima treffen druckvoll für die Gastgeber, Vranjes für Wetzlar (29:27, 55. Minute). Frank Carstens nahm die Auszeit, um seinen Spieler kurz Luft und Fokus fürs Finale zu verschaffen. Doch das ging nach hinten los!

Wetzlar spielte Sieben gegen Sechs-Überzahl und fabrizierte unnötige Fehler. Zunächst stahl Klima den Ball von Zelenovic und traf ins leere Tor. Danach hielt Säveras gegen Rubin und Preuss traf ins verwaiste Wetzlarer Gehäuse. Beim 31:27 (57.) für Leipzig war die Partie entschieden.

Der Endstand von 36:30 war dann doch etwas zu deutlich, wenn man auf die kompletten 60 Minuten zurückblickt. Wetzlars Coach Carstens sagte nach der Partie: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die sich in der zweiten Halbzeit toll zurückgekämpft hat. Im ersten Durchgang schien uns Leipzig durch das Tempo davon zu laufen, aber im zweiten Abschnitt haben wir vieles besser gemacht. Wir hatten insgesamt nur vier technische Fehler, haben zwei davon aber beim Sieben gegen Sechs in der entscheidenden Phase gemacht und dadurch Treffer ins leere Tor gefangen. Das war es dann! Im Angriff lassen wir Leipzig am Ende einfach viel zu nah ran. Da kann kein Torhüter der Welt viel machen. Wir müssen auch heute wieder attestieren, dass es oftmals unsere eigenen Fehler waren, warum wir am Ende ohne Punkte dar stehen.“

Stenogramm:

SC DHfK Leipzig: Ebner, Säveras;Runarsson 1, Ernst 2, Witzke 3, Binder 3, Klima 4, Mamic, Preuss 7, Sunnefeldt, Gebala 4, Strosack 4, Matthes, Semper 7, Sajenev, Kristjansson 1.

HSG Wetzlar: T. Klimpke, Suljakovic; Meyer Ejlersen 3, O. Klimpke, Kuzmanovski 2, Vranjes 1, Becher 2/2, Fredriksen 2, Wagner 1, Mellegard 4, Zelenovic 5, Rubin 6, Fuchs 2, Novak 2/2, Cavor.

Schiedrichter: Thomas Kern/Thorsten Kuschel – Zuschauer: 3.676.

Letztes Spiel

27.04.2024 - 19:00 Uhr
Schwalbe-Arena

35 : 28

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