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Kopflos, wirkungslos, sprachlos

HSG Wetzlar liefert eines ihrer schlechtesten Saisonspiele ab und verliert mit 16:21 (10:12) gegen Tabellenschlusslicht HBW Balingen-Weilstetten – Zuschauer pfeifen und verlassen vorzeitig die Halle

Bild: Oliver Vogler

„Wie ein Absteiger“, empörte sich ein Zuschauer. Und damit war nicht die HBW Balingen-Weilstetten gemeint – der Tabellenletzte, der am Donnerstagabend in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga bei der HSG Wetzlar zu Gast war. Denn die Gäste entführten die zwei Punkte aus der Buderus Arena und versetzten den Grün-Weißen einen herben Dämpfer. 16:21 (10:12) hieß es am Ende aus Sicht der Wetzlarer, die allesamt Mühe hatten, sich zu erklären.

HSG-Trainer Frank Carstens versuchte es erst gar nicht und sagte: „Das, was wir vorne gemacht haben, ist wirklich schwer zu erklären, schwer zu verstehen und dementsprechend auch nicht zu erklären für mich.“

Keine Körpersprache, keine Einsatzbereitschaft, kein Wille. Seine Mannschaft ließ all das vermissen, was es in der Bundesliga braucht, um Spiele zu gewinnen. Die Gäste aus Balingen waren beileibe kein unschlagbares Team, aber wenn man im Angriff so hilflos und ohne Ideen agiert, macht man es der gegnerischen Abwehr leicht. Kommen dazu noch schlecht vorbereitete und platzierte Würfe, schießt man den gegnerischen Torhüter, in diesem Falle Mohammed El-Tayar, berühmt. 23 Paraden, 57% Quote – beeindruckende Zahlen und der Garant für den Balinger Sieg.

Denn auch die Gäste schluderten vor allem in der letzten Viertelstunde mit ihren Chancen. Die Wetzlarer Jungs waren an diesem Abend jedoch nicht in der Lage daraus Kapital zu schlagen. Zwei Mal warf Balingen neben das leere Tor der HSG, weil die im Angriff im Sieben-gegen-Sechs zu Werke ging. Die Wetzlarer Jungs „konterten“ mit Würfen in den Block und verstolperten Bällen.

Zu Beginn jeder Halbzeit leistete sich die HSG Phasen von jeweils zehn torlosen Minuten, in denen die Gäste auf 6:1 und 16:11 davonziehen konnten. In der ersten Halbzeit gelang es Wetzlar noch, den Rückstand wieder aufzuholen und zum 10:10-Ausgleich zu kommen. Im zweiten Durchgang warteten die Fans vergeblich auf das Aufbäumen ihrer Mannschaft.

Fassungslosigkeit und Resignation machte sich bereits Minuten vor dem Abpfiff breit. „Du kannst doch gegen Balingen nicht nur 16 Tore machen“, sagte ein Zuschauer im Vorbeigehen mit wegwerfender Handbewegung. Die 16:21-Niederlage macht sprachlos.

Trainerteam und Mannschaft haben eine herausfordernde Woche vor sich. Eine Woche angefüllt mit Trainingsarbeit und Gesprächen, um sich auf das Spiel beim HC Erlangen vorzubereiten. Nach dem Tiefpunkt Balingen ist es an der Zeit, das Ruder wieder herumzureißen. Ohne eine deutliche Leistungssteigerung befindet man sich schneller wieder im Kampf um den Klassenerhalt als allen Grün-Weißen lieb ist.

Stenogramm:

HSG Wetzlar: Klimpke, Suljakovic; Pedersen, Meyer Ejlersen (1), Weimer, Schmidt (1), Vranjes (1), Becher (3), Fredriksen, Wagner (1), Mellegard, Zelenovic (1), Rubin (4), Novak (2/1), Cavor (2).

HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar, Ruminsky; Grahovac (3), Vistorop (2), Leimeter, Prantner (3), Huber, Ingason (2), Grüner (3), Hildenbrand, Müller (2), Schoch, Locher, Saueressig (2), Heinzelmann (4).

Schiedsrichter: Kern/Kuschel (Bellheim/Kandel). – Zuschauer: 3061. – Zeitstrafen: 4:6 Min. – Siebenmeter: 2/1:0/0.

Letztes Spiel

27.04.2024 - 19:00 Uhr
Schwalbe-Arena

35 : 28

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