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„Horrorfilm für HSG Wetzlar“: Offensivdebakel in erster Halbzeit in Kiel!

Grün-Weiße erzielen bei 22:33-Niederlage nur 4 Treffer in den ersten 30 Minuten - Leistungssteigerung in zweiter Halbzeit

Bild: Sascha Klahn

Das Positive zuerst: die Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar haben beim Rekordmeister THW Kiel am Sonntagnachmittag eine durchaus ordentliche Abwehrleistung gebracht, mit starken Torhüterleistungen von Till Klimpke im ersten Abschnitt und Anadin Suljakovic in Halbzeit zwei. Was die Grün-Weißen allerdings im ersten Abschnitt in der Offensive ablieferten, war zu großen Teilen desaströs. Dementsprechend verloren die Mittelhessen in der Wunderino Arena deutlich mit 22:33. Bis zur Halbzeit waren den Wetzlarern gerade einmal 4 (!) Treffer gelungen, bei einer Wurfquote von 14 (!) Prozent.

Ja, der Kieler Schlussmann Toma Mrkva bot eine herausragende Vorstellung. Dem Tschechen gelangen am Ende 18 Paraden, bei einer Quote von insgesamt 60 Prozent gehaltener Bälle. Allerdings machten es ihm die Wetzlarer Angreifer auch oftmals viel zu leicht, allen voran die Rückraumspieler der Grün-Weißen, die im ersten Abschnitt reihenweise mit schlecht vorbereiteten und zu harmlosen Würfen an Mrkva scheiterten.

Die erste Wetzlarer Rückraumachse Fredriksen, Rubin und Cavor machte zu Beginn dort weiter, wo sie gegen Magdeburg aufgehört hatte. Den Aktionen fehlten Dynamik, Mut und Tiefe. Stefan Cavor musste gleich zu Beginn zweimal werfen und tat es nicht. Lenny Rubin schloss danach oft überhastet ab und Magnus Fredriksen erlaubte sich gleich zwei risikoreiche Fehlpässe. Folge: das Kieler Selbstvertrauen wuchs in gleichem Maße, wie die Wetzlarer Unsicherheit stieg.

So dauerte es bis zur 12. Minute ehe Lukas Becher, symptomatisch per Siebenmeter-Nachwurf, der erste HSG-Treffer zum 1:4 gelang. Auch danach stand Tomas Mrkva den Wetzlarer immer wieder im Weg. Nach 20 Minuten konnten die Kieler eine Quote von 90 (!) Prozent gehaltener Bälle feiern. Die Gäste waren im Rückraum komplett waffenlos. „Unglaublich, da fehlen mir fast die Worte“, sagte DYN-Kommentator Gari Paubandt zu diesem Zeitpunkt. „Es hat was von einem Horrorfilm bei Wetzlar!“

Kiel spulte sein Programm locker runter. Die Wetzlarer Abwehr stand ordentlich und zwang die Zebras immer wieder zu Fehlern. Dazu scheiterten die Kieler Angreifer immer wieder am starken Till Klimpke im Wetzlarer Tor. Viele Abpraller der Klimpke Paraden wurden allerdings nur allzu oft zur Beute der Kieler Außenspieler, was dann doch zu Torerfolgen die Norddeutschen führte.

Mit gerade einmal 4 eigenen Treffen bei 15 Gegentoren ging es in die Halbzeit, in der HSG-Coach Frank Carstens offenbar ein paar richtige Knöpfe bei seinen Jungs drückte und die Köpfe einiger Spieler zurechtrückte, denn nach der Pause präsentierten sich die Grün-Weißen besser.

Bis zur 40. Minuten wuchs die Wetzlarer Wurfquote auf 33 Prozent an, was allen voran dem geschuldet war, dass die Gästespieler nun mehr Zug zum Tor entwickelten. Lenny Rubin traf das ein oder andere Mal, auch nach Durchbrüchen. Auch Rechtsaußen Julian Fuchs stellte gute Abschlussqualitäten unter Beweis.

Nichts desto trotz blieb es eine deutliche Angelegenheit in der Wunderino Arena, in einer Partie die leider früh seine Spannung verloren hatte. Kiel verwaltete seinen Vorsprung geschickt und Wetzlar versuchte sich durch gelungene Angriffsaktionen Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben zu erspielen, was das ein oder andere Mal auch gelang.

Am Ende konnte der Rekordmeister einen nie gefährdeten 33:22-Heimsieg und seinen Matchwinner Tomas Mrkva feiern, während Wetzlar sich die Frage gefallen lassen musste, warum man im ersten Abschnitt jegliche Torgefahr, allen voran aus dem Rückraum, vermissen ließ.

Stenogramm:

THW Kiel: Mirkva, Bierfreund; Duvnjak, Reinkind 3, Landin 3, Overby 1, Wiencek 2, Ekberg 7/6, Faust 4, Johansson 2, Dahmke 3, Gurbindo 1, Schwormstede, Wallinius 2, Bilyk 3, Ellefsen a Skipagotu 2.

HSG Wetzlar: T. Klimpke, Suljakovic; Meyer Ejlersen, Kuzmanovski, Vranjes 2, Becher 3/1, Fredriksen, Wagner 1, Mellegard, Zelenovic 6, Rubin 6, Fuchs 2, Novak 2/2, Cavor.

Schiedrichter: Mirko Krag/Marcus Hurst – Zuschauer: 10.250.

Letztes Spiel

27.04.2024 - 19:00 Uhr
Schwalbe-Arena

35 : 28

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