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HSG Wetzlar macht wieder ein Schritt zurück!

HSG Wetzlar beim HSV Hamburg flügellahm und zahnlos – Einzig Domen Novak und Till Klimpke halten die Grün-Weißen im Spiel

Bild: Fishing4 / Thorge Huter

Nach dem Heimsieg gegen Frisch Auf Göppingen hegte die HSG Wetzlar die Hoffnung, beim HSV Hamburg anknüpfen zu können. Der Fehlstart in die zweite Halbzeit zerstörte aber jegliche Hoffnungen auf etwas Zählbares. Mit einer 25:30 (12:13)-Niederlage treten die Mittelhessen die Heimreise an und in der Handball-Bundesliga weiter auf der Stelle.

Und die befindet sich tief im Tabellenkeller. Die Fans der Grün-Weißen müssen weit herunterscrollen, um ihren Lieblingsverein zu finden. Mit einem negativen Torekonto von 36, einem Sieg und fünf Niederlagen steht die HSG dort, wo sie nach dem knappen Klassenerhalt nicht wieder hinwollte – auf dem letzten Tabellenplatz. Die guten Ansätze von vor einer Woche waren wie weggeblasen.

Wetzlar hatte scheinbar Mühe die Anreise nach Hamburg aus den Knochen zu schütteln. Es dauerte knapp acht Minuten, ehe Domen Novak einen Siebenmeter zum 1:1 ins Tor beförderte. Vorher überboten sich beide Mannschaften bei Fehlwürfen und technischen Fehlern. Falsche Sperren, zu viele Schritte, durch den Kreis marschiert, Stürmerfoul – die HSG testete die Grenzen der Handballregeln zum Leidwesen ihres Trainers Frank Carstens großzügig aus.

Zum Glück für die Gäste machten es die Hamburger nicht viel besser und so tröpfelte die Partie so vor sich hin. Bis zum 6:5 von Novak in der 15. Minute ging Wetzlar jeweils in Führung, doch dann übernahm Hamburg mehr und mehr die Initiative. Vor allem Dani Baijens machte zeitweise, was er wollte. Insgesamt zehn Tore steuerte der quirlige Mittelmann des HSV zum Sieg bei und zeigte dabei sein ganzes Repertoire.

Auf Seiten der HSG waren es vor allem Torhüter Till Klimpke und Flügelflitzer Domen Novak, die Normalform hatten. Zwar blieb Novak in Hamburg die 100 %-ige Wurfquote schuldig, machte aber wieder zehn Tore, inklusive drei Siebenmeter. Der gesamte Rückraumblock der Wetzlarer schaffte gerade einmal sieben Tore und zeigte damit, wo der sprichwörtliche Hund begraben liegt.

Da reichte auch die über weite Strecken stabile Abwehr nicht aus, um den Hamburgern insgesamt Paroli bieten zu können. Stefan Cavor sorgte mit seinem einzigen Treffer beim 10:9 für die letzte Wetzlarer Führung, ehe der HSV mit einem Tor Vorsprung in die Kabine marschierte. „Speziell im Angriff ist das noch nicht unser Spiel“, musste Novak im Interview bei DYN zugeben. An ihm lag es jedenfalls nicht.

Drei technische Fehler zu Beginn der zweiten Hälfte bedeuteten den Genickbruch für jegliche Wetzlarer Hoffnungen. Im Gegensatz zur ersten Halbzeit bestrafte der HSV die Unzulänglichkeiten gnadenlos und setze sich schnell auf 17:13 ab (33.). Der HSG-Rückraum glich einem Trauerspiel, einzig Lebensversicherung Novak und Klimpke schienen sich gegen die drohende Pleite zu stemmen.

Carstens nahm seine Spieler in Schutz: „Ich fand, wir haben eine gute Leistung gebracht. Wir haben vor allem in der Defensive den Hamburger Angriff immer wieder unterbunden, immer wieder gut in den Passwegen gestanden. Also das, was sie eigentlich gut machen, abräumen oder auch viele Durchbrüche haben wir eigentlich ganz gut weggenommen.“

Allerdings musste er auch eingestehen, dass es im Angriff hakte. „Damit bin ich nicht so ganz einverstanden. Wir haben leider zu viele technische Fehler gemacht und haben uns durch die Linie der Schiedsrichter bei der Schrittregelauslegung verunsichern lassen. Das hat uns weh getan, damit hätten wir einfach ein bisschen cooler umgehen müssen.“

Carstens zog in seiner Auszeit in der 45. Minute seinen letzten Joker und schickte sieben Feldspieler aufs Parkett. Das konnte die geringe Durchschlagskraft aus dem Rückraum jedoch nicht kaschieren. Wenn die Rubin & Co. sich doch einmal durchtankten, stand da immer noch ein Jens Vortmann im Kasten, der den Wetzlarern einige freie Bälle abkaufte.

Auf der anderen Seite tanzte sich Baijens durch die HSG-Reihen und stampfte das kleine Fünkchen Hoffnung der HSG nach ihren 21:25 mit Wucht schnell wieder ein. Wetzlar rannte dem Rückstand in der zweiten Halbzeit aussichtslos hinterher und konnte mit dem 25:30 noch zufrieden sein.

„Wir haben eigentlich gut gedeckt, aber vorne zu viele technische Fehler gemacht“, sagte Nemanja Zelenovic bei DYN. „Wir haben heute nicht gut gespielt, müssen aber trotzdem nach vorne schauen.“

„Die technischen Fehler anfangs der zweiten Halbzeit setzen uns sehr unter Druck“, erklärte Carstens. „Und wir haben dann leider nicht mehr die nötige Stabilität, um das Spiel nochmal zu drehen.“

HSV Hamburg: Bitter, Vortmann; Magaard (2), Mortensen (5), Tissier (2), Lassen (5), Weller, Axmann (1), Andersen (5), Niemann, Hartwig, Severec, Bergemann, Valiullin, Baijens (10).

HSG Wetzlar: Till Klimpke, Suljakovic; Weimer, Meyer Ejlersen (4), Ole Klimpke, Kuzmanovski (1), Vranjes (1), Becher (2), Fredriksen, Wagner, Mellegard (1), Zelenovic (2), Rubin (3), Novak (10/3), Cavor (1).

SR: Jensen/Hellbusch (Trebur). – Z.: 2923. – Zeitstrafen: 6:4 Min. – Siebenmeter: 0/0:6/3.

Letztes Spiel

27.04.2024 - 19:00 Uhr
Schwalbe-Arena

35 : 28

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