Hohe Hürde für HSG Wetzlar zu Beginn des Hinrunden-Endspurts
Nach zuletzt zwei Siegen startet die HSG Wetzlar in der Handball-Bundesliga in den anstrengenden Hinrunden-Endspurt. Innerhalb von dreieinhalb Wochen stehen sechs Spiele an. Das erste ist gleich eine hohe Hürde. Die Mittelhessen treten am Samstagabend (19 Uhr) beim deutschen Rekordmeister THW Kiel an.
Die Ausgangslage
Erstmals im Kalenderjahr 2024 hat die HSG Wetzlar zwei Spiele in Folge gewonnen. Zunächst der 25:22-Sieg in Erlangen, dann am vergangenen Montag der souveräne 26:18-Heimerfolg gegen den 1. VfL Potsdam. Durch diese vier Punkte haben sich die Mittelhessen etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Angesichts des anspruchsvollen Programms bis zur WM-Pause ist das aber kein Ruhekissen. Herausforderung Nummer eins wartet nun an diesem Samstag in Kiel. Eine Woche später kommt die MT Melsungen in die Buderus Arena.
Für die Kieler läuft die Saison bei den gewohnt hohen Ansprüchen an der Förde eher durchwachsen. Es gab überzeugende Siege, etwa beim SC Magdeburg oder zuletzt beim VfL Gummersbach, es gab aber auch schon einige schmerzhafte Niederlagen. In Berlin verloren die Zebras mit 26:35, bei den Rhein-Neckar Löwen mit 27:32. Zu Hause kassierten sie Pleiten gegen die MT Melsungen (21:25) und die SG Flensburg-Handewitt (33:37). Kein Wunder, dass die Stimmung beim THW etwas angespannt ist. Denn der Rekordmeister ist im Titelrennen erst einmal etwas abgeschlagen, wenngleich der Abstand nach oben noch nicht so groß ist, als dass er nicht aufzuholen wäre. In der European League hielten sich die Kieler bislang schadlos und gewannen alle sechs Partien. Dazu sicherten sie sich den Einzug ins Pokal-Viertelfinale. Toll eingeschlagen hat Neuzugang Emil Madsen, der mit 67 Treffern auch bester Torschütze ist. „Madsen bringt eine ganz andere Dynamik in den Angriff der Kieler“, sagt HSG-Trainer Frank Carstens. Eine gute Runde spielt auch ein zweiter Neuzugang: Torwart Andreas Wolff ist von Spieltag eins an ein stabiler Rückhalt seines Teams. Für den 33-Jährigen ist es das erste Spiel gegen seinen Ex-Club HSG Wetzlar seit über fünf Jahren.
Die personelle Lage bei der HSG Wetzlar
Ohne Philipp Ahouansou sind die Grün-Weißen am Freitag Richtung Norden aufgebrochen. Der Rückraumspieler laboriert weiter an den Folgen eines Verkehrsunfalls, der Anfang November passiert war. Ansonsten sind alle anderen Akteure fit.
Das sagt Trainer Frank Carstens
„Der THW Kiel war jahrelang die Benchmark im deutschen Handball. Aktuell sind sie von der Meisterschaft ein Stück entfernt und weisen nicht ganz die Konstanz früherer Jahre auf. Aber man darf den THW nie abschreiben, wenn es um Titel geht. Wir wollen unsere Leistung weiter ausbauen. Wir sind in den vergangenen Wochen stabiler geworden. Basierend auf unserer Deckung kommen wir zu einem besseren Angriffsspiel. Wir wissen aber auch, dass wir uns gerade offensiv weiter steigern müssen. Gegen die Topteams haben wir in dieser Saison deutliche Niederlagen kassiert, da war die Lücke einfach zu groß. Deswegen sind wir mit der bisherigen Runde auch nicht zufrieden, wenngleich unsere Ausbeute von acht Punkten an sich in Ordnung ist. Unser erstes Ziel für Samstag lautet: Bei einer Spitzenmannschaft ein gutes Ergebnis erzielen.“
So kann man die Partie sehen
Der Streamingdienst Dyn überträgt ab 18.45 Uhr live aus der Wunderino Arena. Hier kann man das Spiel anschauen – entweder live oder auf Abruf.