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Mitte der 90er Jahre erwacht das grün-weiße Feuer

Lange Zeit haben Gisela und Rolf Noske nichts mit Handball am Hut. Dann ziehen sie nach Münchholzhausen und besuchen ein Spiel in Dutenhofen. Seitdem sind sie mit dem HSG-Herzblut infiziert und seit langem bei jedem Heimspiel wertvolle, freiwillige Helfer.

Bild: HSG Wetzlar

Mit Handball hatten Gisela und Rolf Noske lange Zeit nichts am Hut. Vielmehr stand der Fußball hoch im Kurs. Rolf, der gebürtige Frankfurter, war Torwart, spielte in der A-Jugend sogar bei der Eintracht. Als die beiden Mitte der 70er Jahre nach Wetzlar kamen, wo Gisela schon ihre Jugend verbracht und sich die beiden während der Bundeswehr-Zeit von Rolf kennengelernt hatten, heuerte der Schlussmann bei Rot-Weiß Wetzlar an. Er stand mindestens drei Mal die Woche auf dem Sportplatz, sie verlor mit der Zeit mehr und mehr die Freude am Fußball. 

Als Gisela und Rolf, die seit 1969 verheiratet sind, im November 1994 von Niedergirmes in ihr neues Haus nach Münchholzhausen zogen, änderte sich nicht nur der Wohnort. Sondern auch das Faible für die Sportart.  Denn es bot sich einfach an, mal rüber nach Dutenhofen zu gehen. In die Sporthalle in der Wingertenstraße, in der damals die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen in der 2. Handball-Bundesliga spielte. „Als mich Rolf mal mitgenommen hatte, habe ich sofort gedacht: Ist das ein geiler Sport“, erzählt Gisela. 

Das Feuer war entfacht. Seitdem schlägt das Herz der beiden76-Jährigen für die Grün-Weißen. Erst viele Jahre in Dutenhofen, seit 2005 in der Buderus Arena in Wetzlar, wo schließlich aus eingefleischten Dauerkartenbesitzern freiwillige Helfer wurden. „Ich weiß noch genau, wie Horst Knorz bei einem der ersten Heimspiele auf mich zukam“, erinnert sich Rolf an die Anfänge und führt aus: „Irgendwie war ein Helfer an der Zapfanlage im VIP-Raum ausgefallen. Horst sagte dann zu mir: Du kannst doch zapfen. Hilf mal bitte aus.“ 

Aus der Aushilfe wurde eine Dauerbeschäftigung. Für beide. Und das bei jedem Heimspiel. „Das war schon manchmal ein Knochenjob“, sagt Gisela. Besonders anstrengend wurde es vor allem immer dann, wenn die Gäste keinen Heimgang fanden. Noch eine Runde Bier. Und dann noch eine. „Oft“, so sagt Rolf, „waren wir bei den ersten, die aufgeschlossen und bei den letzten, die dann zugeschlossen haben.“ 

Doch die beiden beschweren sich nicht. Ganz im Gegenteil: Sie waren und sind gerne dabei. Weil ihnen der Handball bei allen Strapazen, die so ein Heimspiel mitbringt, auch so viele tolle Erlebnisse geschenkt hat. Und auch wertvolle Kontakte. Mit Robert Sighvatsson, dem isländischen Kreisläufer, der von 2002 bis 2007 für die HSG spielte, stehen sie bis heute regelmäßig im Austausch. Vielen Spielern half Rolf, der früher im Werkskundendienst der Firma Bauknecht tätig war, bei handwerklichen Arbeiten in deren Wohnung. Dazu waren die Ex-Trainer Holger Schneider und Martin Schwalb ihre Nachbarn. Als Schwalb später jahrelang mindestens einmal im Jahr als Coach des HSV Handball nach Wetzlar kam, mussten ihm die Noskes Wurst der Metzgerei Wagner aus Dutenhofen mitbringen. Weil es so etwas Gutes in der Hansestadt nicht gab. Auch das haben sie natürlich gerne getan.

So gerne wie sie vor einigen Jahren ihren Dienst an der Zapfanlage gegen einen Job im Eingangsbereich getauscht haben. Sie sind es, die die VIP-Gäste empfangen und mit den entsprechenden Bändchen versorgen. „Mittlerweile kennen wir fast jeden. Man hält immer noch mal einen kurzen Plausch. Es macht einfach Spaß“, sagt Rolf Noske. Seine Frau ergänzt: „Und das Schönste ist, dass wir im Gegensatz zu früher immer mit Spielbeginn fertig sind. Dann können wir uns immer in Ruhe das Spiel anschauen.“ Wobei das mit der Ruhe nicht ganz so stimmt. Zumindest bei Rolf nicht: „Wenn es zu spannend wird, dann kann ich nicht mehr hingucken und gehe raus“, sagt er.     

Nächstes Spiel

09.02.2025 - 16:30 Uhr
EgeTrans Arena

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