Perfekter 4. Advent: HSG Wetzlar schlägt VfL Gummersbach in ausverkaufter Buderus Arena
Besser hätte man sich den Abend des 4. Advent aus Sicht der HSG Wetzlar nicht ausmalen können. Zum ersten Mal in dieser Saison war die Buderus Arena bis auf den letzten Platz gefüllt. Und passend dazu lieferten die Grün-Weißen gegen den VfL Gummersbach ihr bestes Spiel in der bisherigen Runde der Handball-Bundesliga ab. Am Ende stand ein hochverdienter 32:29 (17:13)-Erfolg der Grün-Weißen zu Buche.
Der Spielverlauf
Der VfL legte ein 2:0 vor (2.), doch danach war es zunächst einmal ein ausgeglichenes Spiel. Trotz dreier Zeitstrafen in den ersten zwölf Minuten gingen die Gastgeber beim 4:3 durch Stefan Cavor erstmals in Führung. Der Montenegriner spielte wie aufgedreht im ersten Durchgang und war neben dem erneut überragenden Dominik Mappes die entscheidende Figur im Angriff der Wetzlarer. Beeindruckend war, wie effizient die Mittelhessen abschlossen. Nach dem 6:6 (12.) enteilten die Hausherren auf 10:6 (16.) und wackelten nur kurz, als die Gummersbacher durch Nationalspieler Julian Köster auf 10:11 herankamen. Doch nach dem 13:12 (25.) war es erneut Cavor der beim 16:12 den alten Vier-Tore-Abstand wieder herstellte. Für den 30-Jährigen und seinen Klub war das ein historischer Treffer. Denn es war sein insgesamt 857. Tor für die HSG Wetzlar. Damit löste er Nebojsa Golic ab, der seit 2007 die HSG-interne Torschützenliste mit 856 Treffer anführte.
Im zweiten Durchgang setzten sich die Gastgeber auf 22:16 in der 38. Minute ab. „Ich habe aber immer damit gerechnet, dass der VfL noch einmal voll ins Spiel kommt“, gab Wetzlars Trainer Frank Carstens später zu. Und trotz hoher Belastung mit drei Spielen in sechs Tagen gaben die Gummersbacher auch nicht auf – sie kamen aber bis in die Schlussminute hinein nie mehr näher als auf vier Tore heran. Das lag daran, dass die Wetzlarer auf jede Deckungsvariante ihres Kontrahenten eine Antwort fanden. Dass ein Viktor Petersen Norberg bei seinem Heimdebüt in den letzten 20 Minuten vier Tore von Rückraum rechts erzielte, so dass Cavor fast nur noch in der Deckung seinen Mann stehen musste. Und dass die Hausherren an diesem 4. Advent bei dem einen oder anderen Abschluss auch einfach das nötige Glück hatten. So durften die Fans der Grün-Weißen ihren Jubelgesang schon einige Minuten vor dem Schlusspfiff anstimmen und die Spieler würdig in die fast zweimonatige Heimspielpause verabschieden.
Das sagt Trainer Frank Carstens
„Wir sind sehr froh über dieses Ergebnis. Wenn die Gummersbacher so unzufrieden mit ihrer Abwehr sind, dann ist das ein Riesenkompliment für unsere Angriffsleistung. Wir haben in allen Situationen Lösungen gefunden. Wir haben – wenn die Aufzeichnungen stimmen – nur vier technische Fehler in diesem Spiel gemacht und hatten elf Fehlwürfe. Das ist für uns mehr als Rekord und ein echter Höhepunkt der Entwicklung in unserem Angriffsspiel. Es zeichnet sich seit Wochen ab, dass wir in diesem Bereich besser werden, aber so gut hatten wir es bislang noch nicht geschafft. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wie konzentriert und willensstark wir aufgetreten sind.“
Der Ausblick
Ein Spiel steht für die HSG Wetzlar in diesem Kalenderjahr noch an. Am 2. Weihnachtstag reisen die Grün-Weißen zu den Rhein-Neckar Löwen. Anpfiff der Partie in der SAP-Arena ist um 17.30 Uhr. Das erste Heimspiel im neuen Jahr findet am 16. Februar 2025 (16.30 Uhr) gegen den THW Kiel statt. Für diese Begegnung gibt es keine Sitzplatztickets mehr, aber noch rund 700 Stehplatzkarten.
Das Stenogramm
Wetzlar: Till Klimpke, Suljakovic – Meyer (1), Mappes (7/1), Norberg (4), Ole Klimpke, Krakovszki, Vranjes (3), Becher (4), Schoch (1), Müller (2), Löwen (1), Zacharias, Novak (1/1), Cavor (8).
Gummersbach: Kuzmanovic, Obling – Vidarsson (1), Kodrin (4), Vujovic (8/7), Köster (3), Blohme, Häseler (2), Einarsson (2), Schluroff (4), Tskhovrebadze, Pregler (3), Horzen (2), Protsiuk, Zeman.
Schiedsrichter: Kern/Kuschel (Bellheim/Kandel) – Zuschauer: 4421 (ausverkauft) – Zeitstrafen: 14:4 Minuten – Disqualifikation: Vranjes (Wetzlar) wegen dritter Zeitstrafe (60.).