Zum Hauptinhalt springen

„Ab sofort steht alles unter besonderer Beobachtung!“

Nach der Pleite in Potsdam gingen die Verantwortlichen der HSG Wetzlar nicht einfach zur Tagesordnung über, sondern führten mit Trainern und Spielern offene, ehrliche, aber auch sehr klare Gespräche.

Bild: Archiv

Die HSG Wetzlar hat am vergangenen Donnerstag beim Tabellenletzten 1. VfL Potsdam mit 28:32 verloren – eine Niederlage, die nach wie vor schmerzt. Es war bereits die dritte in Folge, und vor allem die Art und Weise des Auftritts sorgte bei Verantwortlichen, Sponsoren und Fans für Enttäuschung. Für die Verantwortlichen des Traditionsvereins war klar, dass man angesichts dieses Negativerlebnisses vor dem nächsten Heimspiel an diesem Sonntag gegen den amtierenden Deutschen Meister SC Magdeburg (Anwurf: 15 Uhr, Buderus Arena) nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann. Die Tage nach Ostern waren bei den Mittelhessen von vielen, sehr deutlichen Gesprächen geprägt. Im Interview spricht der Sportliche Leiter Jasmin Camdzic über seine Sicht auf das Spiel in Potsdam, die Konsequenzen daraus und die Erwartungen an die Mannschaft für die kommenden Wochen.

Jasmin, wie hast du das Spiel in Potsdam erlebt?

Jasmin Camdzic: „Das Spiel in Potsdam war eines, das uns mit so viel Unzufriedenheit zurückgelassen hat, wie selten ein Spiel zuvor. Natürlich war das Ergebnis enttäuschend, aber fast noch schwerer wiegt die Art und Weise, wie wir dort aufgetreten sind. In diesem Spiel fand eine Entwicklung ihren negativen Höhepunkt, die sich in den vergangenen Wochen eingeschlichen hat. Was mich persönlich besonders enttäuscht hat, war die fehlende Energie in unserer Mannschaft – teilweise hat der Auftritt fast emotionslos gewirkt. Es gab zu wenig gegenseitige Unterstützung auf dem Feld, und auch unsere Leistungsträger konnten ihre Qualität nicht wie erhofft einbringen, um dem Spiel noch eine Wendung zu geben. Besonders bitter war es, dass wir damit auch unsere mitgereisten Fans, die viel Zeit und auch Geld geopfert hatten, so sehr enttäuscht haben.“

Wie bist du mit diesem Negativerlebnis umgegangen?

Jasmin Camdzic: „Es war sicher nicht verkehrt, dass wir die Osterfeiertage zum Reflektieren hatten. Sie haben allen die Möglichkeit gegeben, das Geschehene in Ruhe zu verarbeiten und die Situation nüchtern zu analysieren. Grundsätzlich stehen wir mit aktuell 18 Punkten auf Rang zwölf der Tabelle gar nicht so schlecht da, wir haben uns im Laufe der Saison eine solide Basis erarbeitet. Aber klar ist auch: Mit den jüngsten Auftritten und dem Nachlassen hat uns die Mannschaft selbst in eine schwierige Lage gebracht. Für uns Verantwortliche war nach Potsdam klar: so kann das nicht weitergehen!“

Hast du das auch so an das Trainerteam und die Mannschaft kommuniziert?

Jasmin Camdzic: „Ja, in dieser Woche haben intensive, sehr klare Gespräche stattgefunden – sowohl mit den Trainern als auch mit der Mannschaft. Dabei wurden die aktuellen Probleme unmissverständlich angesprochen. Die Spieler haben sich zum einen erklären müssen und von mir und der Geschäftsführung deutlich gesagt bekommen, was wir für die die restlichen Wochen dieser Saison von Ihnen erwarten: Haltung, Geschlossenheit, Energie und vor allem Verantwortungsbewusstsein für diesen Klub! Dafür muss sich auch die Kommunikation, die Hilfe untereinander und somit das Miteinander wieder verbessern. Nur dann werden die Leistungen auch wieder besser werden. Mein Eindruck ist, dass diese Botschaften angekommen sind. Die Gespräche waren offen, ehrlich und sehr klar.“ 

Welche Rückmeldung hat die Mannschaft in diesem Gespräch gegeben?

Jasmin Camdzic: „Ich fand es sehr positiv, dass es kein Monolog unsererseits war. Etliche Spieler haben sich aktiv eingebracht, Fehler eingestanden und auch wichtige Impulse gesetzt – das war ein gutes Zeichen dafür, dass sie Verantwortung übernehmen wollen. Es war wichtig, dass wir diesen offenen Austausch jetzt geführt haben. Daraus gilt es für alle Beteiligten jetzt für den Rest der Saison, aber auch die Zukunft die richtigen Schlüsse zu ziehen. Alles steht ab sofort unter besonderer Beobachtung!“

Am Sonntag kommt mit dem SC Magdeburg der amtierende Deutsche Meister, der weiterhin um den Titel kämpft. Was erwartest du von der Mannschaft?

Jasmin Camdzic: „Es geht um die Art und Weise, wie sie auftritt, wie sie sich unseren treuen Fans präsentiert. Dass sie ihr Herz auf dem Spielfeld lässt. Es geht für alle darum, unseren Zuschauern etwas zurückzugeben – so wie wir es in dieser Saison bei vielen Heimspielen bereits getan haben. Die Mannschaft hat in dieser Saison schon bewiesen, was in ihr steckt – sowohl charakterlich als auch sportlich. Und genau das muss am Sonntag wieder sichtbar sein.“

Letztes Spiel

19.05.2025 - 20:00 Uhr
Nordhessen Arena

33 : 27

Premium-Sponsoren

Hauptsponsor

Premium-Sponsoren


Co-Sponsoren