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HSG Wetzlar enttäuscht über eigenes Auftreten gegen Erlangen!

+ Geschäftsführer Björn Seipp und auch Spieler finden nach vierter Heimniederlage in Folge klare Worte +

Bild: Florian Gümbel

Bei den Bundesliga-Handballern und Verantwortlichen der HSG Wetzlar sitzen Ärger und Enttäuschung über die am gestrigen Abend im Heimspiel gegen den HC Erlangen gezeigte Leistung tief. Die Mittelhessen hatten die Partie gegen selbstbewusste Franken mit 26:30 verloren und dabei vor allem in den ersten 40. Minuten sehr viele Tugenden vermissen lassen. Für die HSG Wetzlar bedeutete das die vierte Niederlage im vierten Heimspiel seit der Zuschauerrückkehr. „Das geht nicht, so dürfen wir uns nicht präsentieren – in keinem Spiel und schon gar nicht zu Hause vor unseren treuen Fans“, kritisiert Geschäftsführer Björn Seipp scharf. „Mir hat die Körpersprache vieler Spieler überhaupt nicht gefallen. Dazu sind wir ohne Tempo, Ideen und Leidenschaft ins Spiel gegangen. Schon nach 10 Minuten war zu erahnen, wo die Reise hingeht. Erlangen hat über den Großteil der Spielzeit ein sehr starkes Spiel gemacht, aber wir sind einmal mehr an uns selbst gescheitert. Das nervt! Die Mannschaft muss jetzt wirklich aufpassen, dass sie ihre starke Saison erfolgreich ins Ziel bringt.“

Im Spiel sorgten zahlreiche haarsträubende Ballverluste und vergebene Wurfchancen im Angriff sowie ein geduldig und konsequent spielender Gegner dafür, dass es nach 20 Minuten aus Sicht der Wetzlarer bereits 5:10 stand und es mit einem überdeutlichen 9:15-Rückstand in die Pause ging. Schon im ersten Durchgang hallten vereinzelte Pfiffe von Fans durch die Buderus Arena, ob der ungewöhnlich emotionslosen Leistung der Grün-Weißen. „Das kenne ich nicht von unserem Publikum, das immer für die Jungs da ist und 60 Minuten hinter der Mannschaft steht. Bis es so weit kommt, muss schon einiges passieren“, so Björn Seipp.

Erst nach der Halbzeit, beim Stand von 10:20 in der 35. Spielminute, als die Partie endgültig entschieden schien, wachte die Wetzlarer Mannschaft aus ihrem Dornröschen-Schlaf auf und lieferte, angeführt von Till Klimpke, Stefan Cavor und Lenny Rubin, eine Trotzreaktion. Die Grün-Weißen zeigten urplötzlich die lang vermissten Emotionen, gewannen Zweikämpfe und Bälle in der Abwehr und knabberten über den erweiterten Gegenstoß Stück für Stück, Tor für Tor vom Erlangener Vorsprung weg.

Geschäftsführer Seipp kritisiert Team und vor allem gestandene Spieler

Wichtige Impulse setzte dabei Youngster Ole Klimpke, der kalt von der Bank kam und im Angriff mit Toren und erfolgreichen Kreisanspielen sofort für Belebung sorgte. „Das war erfrischend zu sehen und hat der Mannschaft gutgetan“, beschreibt Björn Seipp den Einsatz des Eigengewächs und übt im gleichen Atemzug Kritik. „Eigentlich müssen solche Impulse von den gestandenen Bundesligaspielern kommen, wie zum Beispiel von einem Felix Danner, der aber leider gefühlt seit einiger Zeit seine Form sucht. Nicht nur von Spielern wie ihm erwarten wir zum Ende der Saison, dass Tugenden wie Kampfgeist, Leidenschaft und Ehrgeiz für den Teamerfolg eingebracht werden. Gerade im Auswärtsspiel in Balingen wird das dringend nötig sein! Ein Spiel bei dem Felix ja in einem besonderen Fokus stehen wird.“

Trotz einer Vielzahl weiterer vergebener Wurfchancen keimte knapp fünf Minuten vor dem Ende noch einmal Hoffnung bei den Wetzlarer Spielern und Fans auf, als Lars Weissgerber von Rechtsaußen zum 24:27 traf. Das Momentum schien auf die Seite der Gastgeber umzuschlagen. Doch den „Flow“ unterbrach jäh der kurz darauffolgende Lattentreffer von Olle Forsell Schefvert nach Durchbruch und der Treffer von Erlangens überragendem Kreisläufer Tim Zechel (12 Tore) zum 28:24 für die Gäste.

Weissgerber: „Müssen jetzt den Schalter umlegen und uns selbst in den Arsch treten!“

Mit dem Schlusspfiff flimmerte der Endstand von 26:30 auf der Anzeigetafel, was bedeutete, dass die HSG Wetzlar zu Hause zum vierten Mal in Folge punktlos blieb und sich die Mannschaft einmal mehr den Vorwurf gefallen muss, im Angriff zu viele Fehler gemacht und Torchancen liegen gelassen zu haben. Ungewohnt und neu war die Art und Weise, wie die Grün-Weißen ins Spiel gegangen sind. „Als Team waren wir heute nicht da“, bringt es Lars Weissgerber auf den Punkt. „Wir müssen uns gerade zuhause als Mannschaft anders präsentieren. Es tut mir leid für die Fans, die immer wieder für uns da sind. Wir müssen jetzt versuchen den Schalter umzulegen und uns selbst in den Arsch treten für die letzten Spiele, die noch kommen!“

Nächstes Spiel

27.04.2024 - 19:00 Uhr
Schwalbe-Arena

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