Für HSG Wetzlar ist in Hamburg der Weg das Ziel!
Nachdem die HSG Wetzlar in der Handball-Bundesliga ihren ersten Sieg eingetütet hat, wartet am Sonntagnachmittag der HSV Hamburg auf die Mannschaft von Trainer Frank Carstens. Anwurf ist um 15 Uhr und die Partie wird nicht nur von DYN übertragen, sondern ist auch beim frei empfangbaren TV Sender bild.de zu sehen.
Ob der erste Erfolg den Wetzlarer Jungs Flügel verleiht, wird die Nagelprobe beim HSV zeigen. Nachdem die Hanseaten drei Auswärtsniederlagen bei der SG Flensburg-Handewitt, der MT Melsungen und dem SC Magdeburg verdauen mussten, landete das Team von Coach Torsten Jansen einen 35:34-Heimsieg gegen den SC DHfK Leipzig. Am Donnerstag setzte der HSV noch einen drauf und setzte sich mit 32:27 bei Frisch Auf Göppingen durch.
„Der HSV ist ein Team mit einer sehr guten Spielanlage, sehr gut organisiert“, erklärte Carstens, der vor allem von der Hamburger Offensive beeindruckt ist. „Da kann man kaum Schwachpunkte ausmachen. Sie sind auf den außen sehr gut besetzt und mit Riesenquoten unterwegs. Beide Positionen am Kreis sind nach der Rückkehr von Andreas Magaard wieder komplett.“ Im Rückraum hat es Carstens vor allem der flinke Linkshänder Jakob Lassen angetan. „Das ist im Moment einer der prägenden Rückraumspieler in der Bundesliga. Für mich auch der Dreh- und Angelpunkt in dieser Mannschaft.“ Lassen kann sich im Eins-gegen-Eins durchsetzen, trifft sehr gute Entscheidungen und spielt gut mit dem Kreisläufer zusammen. „Noch dazu kann er verteidigen. Der hat wirklich ein sehr gutes Paket.“
Und die eigene Mannschaft? Lenny Rubin hat in den letzten Spielen einen deutlichen Formanstieg zu verzeichnen. „Wir haben in den letzten Wochen gesehen, dass Lenny in guter Verfassung ist und auch viele Aktionen setzt“, lobte Carstens. Aktionen, die man sich auch von Magnus Fredriksen wünscht, der aber noch etwas glücklos agiert. „Ich sehe ja, wie er trainiert“, nimmt Carstens seinen Spielgestalter in Schutz. „Die gleichen Szenen, die er sich in den Spieler erarbeitet, die holt er sich im Training auch täglich und macht die Bälle rein. Also ist es für mich letztlich nur die Frage: Wann platzt der Knoten? Das Einzige, was er im Moment tun kann, tut er. Er trainiert, er arbeitet - wir unterstützen ihn. Jetzt ist es wie beim Gärtner – warten, bis die Saat aufgeht.“
Aufgegangen ist sie gegen Göppingen bei Filip Kuzmanovski. Nach einer guten Viertelstunde hatte er für Fredriksen übernommen und das Team, neben Mr. 100% Domen Novak und Torhüter Till Klimpke, zum Sieg geführt. „Er hat die Aufgabe, die dort vakant war, natürlich sehr gut erfüllt“, sagte Carstens. Er hatte seine individuellen Fähigkeiten hintenangestellt. „Das möchte ich zwar grundsätzlich nicht, aber in dem Spiel, in der Situation war das genau richtig, so zu spielen wie er das gemacht hat.“ Carstens schätzt die Torgefahr seiner Nr. 13 und den Ballvortrag im Tempospiel. „Es ist gut, wenn er seine Fähigkeiten in der Spielsteuerung weiterentwickelt, aber natürlich sind seine individuellen Dinge das, was wir von ihm dringend brauchen.“
In Hamburg wird es wieder darauf ankommen, die Abwehrleistung zu bestätigen und schnell in die Defensivpositionen zu kommen. Der HSV macht sehr viel Tempo übers Feld, geht konsequent in die erste Welle und schnelle Mitte. „Sie suchen zügig den Abschluss und haben eben auch ein paar gute Leute, die das können“, so Carstens. Im Angriff hat seine Mannschaft gegen Lemgo, Leipzig und Göppingen gezeigt, was sie kann, sich Spiel für Spiel gesteigert und stabilisiert. „Wir sind auf einem sehr guten Weg“, sagt Carstens. Das Ziel ist, zwei Punkte aus Hamburg mitzubringen, verbunden mit einem weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt.