Die Siegesserie ausbauen
Kaum ist der Erfolg gegen den ThSV Eisenach verdaut, geht es für die HSG Wetzlar in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga weiter. Am Faschingssonntag, 11. Februar ist die Mannschaft von Trainer Frank Carstens beim TVB Stuttgart gefordert.
Der steht nach dem Auftakt-Unentschieden bei Frisch Auf Göppingen weiter im Tabellenkeller. Mit sechs Siegen, zwei Unentschieden und zwölf Niederlagen reihen sich die Stuttgarter momentan auf Tabellenplatz 15 ein. Damit hat der TVB nur einen Punkt Vorsprung auf den ThSV Eisenach auf dem ersten Abstiegsplatz.
Im Hinspiel war es ein überragender Lenny Rubin, der Stuttgart mit zwölf Treffern vor große Probleme stellte. Er war es aber auch, der mit seinem letzten Wurf an TVB-Torhüter Silvio Heinevetter scheiterte, der damit das Unentschieden für Stuttgart festhielt.
Seitdem haben sich die Wetzlarer Jungs stabilisiert und die letzten vier Spiele in Serie gewonnen. „Das hat etwas unfassbar Befreiendes und heilsames, wenn man die letzten anderthalb Jahre von Wetzlar sieht“, erklärte Carstens. „Jeder Sieg ist heilsam und gibt wieder das Vertrauen und diese Selbstverständlichkeit, dass man solche Spiele wie gegen Eisenach gewinnen kann.“ Und dass die Jungs es auch auswärts können, haben sie kurz vor Weihnachten beim Bergischen HC bewiesen.
Sieben Mal sind die Wetzlarer Jungs bisher beim TVB aufgelaufen und haben sechs Siege und ein Unentschieden mit nach Hause gebracht. Auch insgesamt ist die Bilanz gegen Stuttgart positiv. 17 Mal sind die Teams aufeinandergetroffen, 13 Mal ging die HSG als Sieger vom Platz, bei zwei Unentschieden und zwei Niederlagen.
Stuttgarts Saison ist von verletzungsbedingten Ausfällen geprägt. Coach Michael Schweikardt fehlt unter anderem Neuzugang Jonas Truchanovičius, der sich im Oktober einen Kreuzbandriss zuzog. Zur gleichen Zeit fiel auch Adam Lönn aus, der nach einer Hand-OP inzwischen wieder mit an Bord ist. Anfang Februar dann der Ausfall von Lukas Laube (Knie) und Finn Nicolaus (Bänderriss). Für Kreisläufer Laube hatten die Stuttgarter zunächst Manuel Späth reaktiviert, der seine Profi-Karriere 2022 beendet hatte. Am Freitag wurde dann die Verpflichtung des Slowaken Martin Slaninka bis Saisonende bekanntgegeben.
Mit Stuttgart wartet ein eingespieltes und erfahrenes Team auf die Wetzlarer Jungs. „Sie können den Ball schon seit Jahren sehr gut auf den Punkt weiterspielen. Ich finde das Angriffsspiel von Stuttgart ist wirklich gut organisiert und deswegen ist es so wichtig, dass wir in der Abwehr wieder unser Level erreichen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen, weil wir das eigentlich gut können. Das ist etwas, was zuerst funktioniert hat, vom ersten Tag an.“
Stuttgart verfügt über eine Vielzahl von Konzepten und hat eine deutlich tiefere Struktur im Angriffsspiel als Eisenach. Vor allem die Achse Rückraum/Kreis sorgt für stetige Unruhe und Torgefahr. Die Brüder Max und Kai Häfner übernehmen mit ihren individuellen Qualitäten Verantwortung und verfügen über ein sehr gutes Entscheidungsverhalten. Dem gilt es, eine aufmerksame Abwehr entgegenzustellen. „Die Bedeutung des Spiels ist klar“, erklärte Carstens. „Diese ganzen Wochen, das ist ja alles ein Level. Die nächsten Spiele können für uns ein sehr positives Ergebnis bringen. Das ist die Chance, die da drin liegt. Insofern haben die Gegner im Moment meistens etwas mehr zu verlieren als wir.“