Zum Hauptinhalt springen

WM-Playoffs: Domen Novak behält gegen Klubkollege Leonard Grazioli die Nerven

Slowenien behauptet sich im Siebenmeterwerfen gegen die Schweiz und sichert sich auf dramatische Art und Weise das Ticket für die Weltmeisterschaft 2025. Stefan Cavor erlebt mit Montenegro gegen Außenseiter Italien eine Blamage.

Bild: Slowenischer Handball-Verband

Auf dramatische Art und Weise hat sich Domen Novak mit der slowenischen Handball-Nationalmannschaft das Ticket für die Weltmeisterschaft 2025 gesichert. Der Rechtsaußen der HSG Wetzlar setzte sich in den WM-Playoffs mit seiner Auswahl im Siebenmeterwerfen gegen die Schweiz und damit auch gegen seine HSG-Teamkollegen Lenny Rubin und Leonard Grazioli durch. Eine böse Überraschung erlebte Stefan Cavor mit dem montenegrinischen Team, das überraschend zwei Mal gegen Italien verlor und damit die WM im kommenden Januar in Kroatien, Norwegen und Dänemark verpassen wird.

Schweiz – Slowenien

Das Hinspiel in Slowenien endete mit einem etwas überraschenden 27:26-Sieg der Schweizer. Überragender Feldspieler der Eidgenossen war Wetzlars Rückraumspieler Lenny Rubin, dem in Koper sechs Treffer gelangen. Zweiter Sieggarant: Der junge Torwart Jannis Scheidiger, der zumindest an diesem Tag den gesperrten Nikola Portner würdig vertrat. Trotz 12:15-Pausenrückstand setzten sich die Schweizer beim Pflichtspieldebüt von Nationaltrainer Andy Schmid letztlich durch. Mit etwas mehr Glück hätte der Erfolg sogar deutlicher ausfallen können. Domen Novak erzielte für die ersatzgeschwächten Slowenen vier Treffer. 

Im Rückspiel vor 2000 Zuschauern in Winterthur merkte man dem EM-Sechsten aus Slowenien an, dass er sich viel vorgenommen hatte. Trotz weiter bestehender Personalprobleme stimmte die Einstellung. Mit viel Emotionalität stemmte sich der Olympia-Teilnehmer gegen das drohende WM-Aus. Auch die Schweizer mussten auf wichtige Spieler verzichten. Neben Portner fehlten Lukas Laube und der Ex-Wetzlarer Jonas Schelker. Auch wenn Sloweniens Mittelmann Dean Bombac einen überragenden Tag erwischt hatte und elf Mal traf, so schafften es der einmal erfolgreiche Domen Novak und seine Kollegen nicht, sich entscheidend abzusetzen. Ganz im Gegenteil: Beim 27:26 in der 49. Minute lagen die Gastgeber wieder vorne. Es blieb also eng. Mehdi Ben Romdhane traf kurz vor Schluss zum 33:34 für die Schweiz, so dass das Siebenmeterwerfen über die WM-Teilnahme entscheiden musste. Und hier waren die Slowenen nervenstärker. Sie verwandelten alle Siebenmeter – unter anderem auch Domen Novak, der sich in seinem Duell gegen Leonard Grazioli durchsetzte. Weil drei Spieler der Hausherren scheiterten, jubelten die Slowenen, die gerade so noch einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen hatten. In Spiel zwei traf Lenny Rubin drei Mal. Leonard Grazioli stand gut zehn Minuten zwischen den Pfosten.

„Wir haben 120 Minuten vieles richtig gemacht, aber am Ende doch zu wenig. Schade, so konnten wir diese historische Chance nicht nutzen“, ärgerte sich Andy Schmid. Für die Schweiz wäre es die erste WM-Teilnahme seit 1995 gewesen. 

Montenegro – Italien

Montenegro ging als klarer Favorit in dieses Duell – und erlebte ein Desaster, an dessen Ende Nationaltrainer Vlado Sola mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten ist. Schon im Hinspiel war sein Team schlicht überfordert. Der Underdog aus Italien, der bislang das einzige Mal im Jahr 1997 an einer WM teilgenommen hatte, bestimmte die Begegnung, lag zwischenzeitlich schon mit acht Treffern vorne und freute sich über einen so im Vorfeld nicht zu erwartenden 32:26-Erfolg. 

Montenegro baute für das Rückspiel auf seine Fans. In der bekannt lautstarken Arena in Podgorica taten 6000 Fans auch alles, um ihr Team doch noch zur WM zu brüllen. Aber es fehlten der Mannschaft schlicht die Mittel, um sich gegen Italien zu behaupten. Dadurch, dass die etatmäßigen Mittelmänner ausgefallen waren, mangelte es den Montenegrinern an der nötigen Spielsteuerung, um die wurfgewaltigen Rückraumspieler auch in Szene zu setzen. Stattdessen unterliefen dem Team vom Balkan zu viele technische Fehler, die der Gegner immer wieder gnadenlos bestrafte. Schon zur Pause lag der Außenseiter mit 17:13 vorne und brachte den Sieg – auch dank eines sehr überzeugenden Domenico Ebner im Tor – über die Zeit. Stefan Cavor traf in beiden Partien insgesamt drei Mal – einmal im Hin- und zwei Mal im Rückspiel. 

Letztes Spiel

19.09.2024 - 19:00 Uhr
PHOENIX CONTACT arena

28 : 25

Premium-Sponsoren

Hauptsponsor

Premium-Sponsoren


Co-Sponsoren