Frank Carstens will von seinem Team Taten sehen
Frank Carstens spricht von der „ultimativen Herausforderung“, die auf seine Mannschaft an diesem Sonntag in der Handball-Bundesliga zukomme. Um 15 Uhr empfängt die HSG Wetzlar in der Buderus Arena den SC Magdeburg, den amtierenden Deutschen Meister, der trotz aller Verletzungssorgen, die er in dieser Saison hatte, noch immer Chancen hat, den Titel zu verteidigen. Für die Mittelhessen gilt: Sich deutlich besser zu präsentieren als in den vergangenen Wochen.
Die Ausgangslage
Die 28:32-Niederlage am Gründonnerstag beim Schlusslicht 1. VfL Potsdam war ein Schlag ins Kontor. Ein Auftritt, der viele Fragen offen ließ. Und der einige Reaktionen in dieser Woche auslöste. Es gab viele Gespräche in vielen unterschiedlichen Konstellationen. Mit der klaren Botschaft: Die Leistung muss wieder besser werden. Zuletzt kassierten die Grün-Weißen drei Niederlagen in Folge. Mit 18 Punkten stehen die Wetzlarer weiterhin auf Platz zwölf. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt acht Zähler.
Der SC Magdeburg reist zwischen den beiden Champions-League-Viertelfinal-Partien an die Lahn. Am Mittwoch erkämpfte sich der dreifache Deutsche Meister im Hinspiel zu Hause ein 26:26 gegen Veszprem. Am Donnerstag muss die Truppe von Chefcoach Bennet Wiegert beim ungarischen Spitzenteam gewinnen, um das Ticket für das Final Four in Köln zu lösen. „Die Magdeburger sind gewohnt, alle drei Tage ein Spiel zu bestreiten, von daher sollten wir das nicht zu hoch hängen“, glaubt Frank Carstens nicht, dass der eng getaktete Spielplan der Magdeburger ein Vorteil für seine Mannschaft sein könnte. Grundsätzlich sagt Carstens über seinen ehemaligen Arbeitgeber, für den er zwischen Juli 2010 und Dezember 2013 tätig war: „Diese Mannschaft schafft es immer, ein Minimum an Leistung abzuliefern, so dass es für viele Gegner selbst an schwächeren Tagen des SCM sehr schwierig ist, ihn zu schlagen.“ Die jüngere Bilanz der HSG gegen Magdeburg bestätigt das. Bennet Wiegert ist seit Dezember 2015 als Chefcoach bei seinem Heimatverein tätig. In dieser Zeit gelang es den Mittelhessen in 18 Bundesligaspielen erst einmal, die Magdeburger zu besiegen. Das war am 26. September 2019, als Wetzlar zu Hause mit 29:28 gewann.
Das Team aus Sachsen-Anhalt muss in der Liga noch zehn Partien bestreiten – so viel, wie kein anderer Bundesligist. Nach Minuspunkten liegt der zehnfache DDR-Meister trotz einer Saison mit vielen Verletzungen nur einen Zähler hinter Spitzenreiter Berlin und dem Tabellenzweiten Melsungen auf Platz fünf. Weil er gegen beide Mannschaften schon zweimal gespielt hat, hat der SCM die Titelverteidigung nicht mehr selbst in der Hand.
Die Ticketsituation
Rund 4000 Tickets waren bis Freitagmittag verkauft. Es gibt noch rund 400 Stehplatzkarten. Die kann man entweder online unter tickets.hsg-wetzlar.de kaufen oder am Sonntag an der Tageskasse ab 13.30 Uhr erwerben.
Die personelle Situation der HSG Wetzlar
Stefan Cavor fällt wegen seiner Muskelverletzung weiter aus. Auch Rechtsaußen Zsolt Krakovszki muss für die kommenden Wochen passen. Der Ungar verletzte sich in dieser Woche im Training. Für ihn rückt Tizian Weimer in den Kader.
Das sagt Wetzlars Trainer Frank Carstens
„Wir stecken in einer schwierigen, sehr anspruchsvollen Phase. Wir haben zuletzt nicht die Leistungen gezeigt, die alle erwarten. Im Sport kann das aber passieren. Entscheidend ist, wie man damit umgeht. Die Signale, die in dieser Woche gesendet wurden, sind klar. Es ist viel gesprochen worden. Jetzt müssen Taten folgen. Wir haben am Sonntag die Chance, das gemeinsam zu korrigieren und uns gemeinsam besser zu präsentieren als zuletzt. Der SC Magdeburg kann in Sachen Mentalität ein Vorbild für uns sein. Der SCM hat neben einer hohen individuellen Qualität eine starke Mentalität und einen großen Chorgeist. Das konnte man am Mittwoch im Spiel gegen Veszprem wieder deutlich sehen.“
So kann man das Spiel sehen
Die Partie wird zum einen live und auf Abruf bei Dyn gezeigt. Kommentiert wird die Partie ab 14.45 Uhr von Florian Naß. Stefan Kretzschmar ist als Experte dabei. Hier kann man die Übertragung buchen. Außerdem ist das Spiel frei empfangbar bei Welt TV unter www.welt.de zu sehen.