Hammeraufgabe in der Hauptstadt
Für die HSG Wetzlar steht am Sonntag in der Handball-Bundesliga eine Hammeraufgabe in der Hauptstadt an. Um 15 Uhr (live bei Dyn und WELT) treten die Mittelhessen bei den Füchsen Berlin an, die sich als Tabellenzweiter voll im Meisterschaftskampf befinden.
Die Ausgangslage
Die Berliner haben am Donnerstagabend ein kleines Meisterstück hingelegt und im letzten Spiel der Champions-League-Gruppenphase auswärts bei keinem geringeren als KC Veszprem gewonnen. Die Füchse behaupteten sich beim derzeit wohl stärksten Team Europas mit 33:32. Dass sie trotz des Coups die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale verpasst haben, weil Sporting Lissabon in Plock Sekunden vor Schluss noch zum Ausgleich kam, ist der kleine Schönheitsfleck auf einer ansonsten höchst erfolgreichen Auswärtsreise des deutschen Vize-Meisters. Auch wenn es keines Beweises mehr bedurft hätte, so hat das Spiel in Veszprem noch einmal gezeigt, wie gut die Berliner derzeit sind. „Mit dem Ball sind sie gerade das Nonplusultra“, findet Frank Carstens. Der Trainer der HSG Wetzlar lobt die „super Organisation“ und das „hervorragende Spielsystem“ des Hauptstadtklubs, der „in der Breite deutlich besser aufgestellt ist als noch in den vergangenen Jahren“. Matthes Langhoff befindet sich derzeit in toller Verfassung, wie auch Fabian Wiede, der endlich mal wieder über einen längeren Zeitraum von Verletzungen verschont geblieben ist. Somit liegt die Last im Rückraum nicht mehr nur auf dem Dreigestirn Mathias Gidsel, Nils Lichtlein und Lasse Andersson. Weil es dazu neben den allesamt treffsicheren Außenspielern und dem starken Torhüter Dejan Milosavljev auch noch einen Shooter wie Max Beneke gibt, bringen die Füchse für Carstens in dieser Runde alles mit, um ernsthafte Meisterschaftsansprüche zu stellen. Bei nur einem Zähler Rückstand auf Spitzenreiter MT Melsungen kurz vor Beginn des letzten Saisondrittels sind sie auch voll dabei.
Für die Mittelhessen hängen die Trauben am Sonntag also hoch. Dennoch sagt der Coach: „Wir freuen uns auf diese super spannende Aufgabe.“ Trotz der unglücklichen Ein-Tore- Niederlage zuletzt zu Hause gegen den ThSV Eisenach ist die HSG in ihrer Leistung weiterhin sehr stabil. Das Ziel ist in jedem Fall, den Favoriten zu stressen, vielleicht sogar zu ärgern und sich insgesamt gut zu verkaufen.
Die personelle Lage bei der HSG Wetzlar
Till Klimpke hat nach seiner heftigen Grippe in dieser Woche wieder mit dem Training begonnen, befindet sich aber noch längst nicht bei 100 Prozent. Dennoch wird der Kapitän mit nach Berlin reisen. Sein Bruder Ole liegt dagegen flach und fällt für Sonntag aus. Auch der dritte Torhüter Marius Göbner schlägt sich mit einem Infekt herum und musste im Training passen.
Das sagt Trainer Frank Carstens
„Wir haben in den ersten vier Spielen der Rückrunde den positiven Trend aus den letzten Auftritten im Jahr 2024 fortgesetzt. Natürlich hätten wir uns den einen oder anderen Zähler noch mehr gewünscht, aber in unserem Leistungskorridor sind wir mittlerweile sehr stabil. Gerne wollen wir in den nächsten Spielen unsere Leistungen auch wieder mit Punkten belohnen, aber das wird in Berlin natürlich super schwer. Wenn eine Mannschaft, wie die Füchse, die bislang so stark wie kein anderes Top-Team von wenigen Säulen geprägt war, nun auch noch in der Breite des Kaders zugelegt hat, dann ist das ein absoluter Meisterschaftskandidat, der sich auf einen Spieler immer verlassen kann. Wenn im Zusammenspiel mal nichts geht, dann nimmt das Mathias Gidsel eben selbst in die Hand. Für uns ist es wichtig, eine sehr gute Defensivleistung hinzulegen und es zu schaffen, auch mal das Tempo aus dem Berliner Spiel zu nehmen. Dann haben wir die Chance, diese Mannschaft in die Nähe von Stress zu kriegen.“
So kann man die Partie sehen
Wie immer überträgt Dyn ab 14.45 Uhr die Partie live und auf Abruf. Hier kann man die Übertragung anschauen. Am Sonntag wird das Spiel zusätzlich ab 15 Uhr im frei zugänglichen Livestream auf www.welt.de gezeigt.