HSG Wetzlar geht im Berliner Angriffswirbel unter
Die HSG Wetzlar hat am Sonntagnachmittag eine deutliche Auswärtsniederlage in der Handball-Bundesliga kassiert. Beim Tabellenzweiten Füchse Berlin unterlagen die Mittelhessen mit 29:38 (17:21) und hatten über die gesamte Spielzeit kaum Mittel, um den Angriffswirbel der Hausherren einzudämmen.
Der Spielverlauf
In der Anfangsphase besaßen die Gäste, die auf Ole Klimpke (krank) und Domen Novak (Geburt seines ersten Sohnes) verzichten mussten, ein leichtes Übergewicht. Das lag insbesondere an der Treffsicherheit von Jona Schoch aus dem Rückraum und einigen guten Paraden von Anadin Suljakovic. Der Lohn war eine 5:3-Führung nach sieben Minuten. Als dann aber wenig später Vladimir Vranjes mit einer Platzwunde an der rechten Augenbraue, die vom Berliner Mannschaftsarzt in der Kabine genäht wurde, vom Feld musste, ging die Stabilität in der Deckung verloren – und kehrte in dieser Partie auch nicht wieder zurück. Wobei die Probleme vor allem im Rückzugsverhalten lagen. Immer wieder entwischten die Berliner ihren Kontrahenten in der ersten und zweiten Welle und kamen zu einfachen und vor allem schnellen Treffern. Die Füchse brillierten mit einem unglaublichen Tempo und einer enormen Wucht. Bis zum 12:12 (20.) konnten die Mittelhessen mit einem sehr variablen eigenen Offensivspiel ihre Verteidigungsschwierigkeiten noch kompensieren, doch schon gegen Ende des ersten Durchgangs unterliefen den Gästen zu viele technische Fehler, die prompt bestraft wurden. Nach Wiederbeginn setzte sich das fort. Das Angriffsspiel der HSG war bis zur 50. Minute einfach zu fehlerhaft, und die Berliner weiter gnadenlos. Beim 20:24 (36.) hatte der Vier-Tore-Rückstand vom Halbzeitergebnis noch Bestand, danach rollte der Füchse-Express über die Wetzlarer hinweg. Ein 8:1-Lauf der Hausherren binnen zehn Minuten entschied die Partie zugunsten des Champions-League-Teilnehmers, der auf 32:21 enteilte. Immerhin gelang es den Gästen, in den letzten zehn Minuten wieder besser dagegenzuhalten. Den beiden Wetzlarer Torhütern war es mit einigen starken Paraden zu verdanken, dass die Berliner keine 40 Treffer erzielten. Doch auch so fiel die Niederlage mit 29:38 deutlich aus.
Das sagt Trainer Frank Carstens
„Das war ein bitterer Nachmittag. Leider ist die Niederlage sehr deutlich ausgefallen, weil wir unseren Rückzug nicht gut hingekommen haben. In der ersten Hälfte haben wir vor allem im Angriff ein gutes Spiel abgeliefert. Leider haben wir dieses Niveau zu Beginn der zweiten Hälfte nicht halten können. Da haben wir in der Offensive die Disziplin verloren. Da wollten wir zu viel und so ist Berlin ins Kontern gekommen. Die Füchse haben die beste Mannschaft in der Feldüberquerung und sind dann kaum aufzuhalten. Das hat dann zu dieser hohen Niederlage geführt, obwohl wir in Phasen wirklich auch gute Sachen gemacht hatten. In der jetzt anstehenden Pause werden wir genau das aufarbeiten und dann in zwei Wochen zu Hause gegen Frisch Auf Göppingen wieder angreifen.“
Der Ausblick
Jetzt ist erst einmal Länderspielzeit. Stefan Cavor (Montenegro), Zsolt Krakovszki (Ungarn) und Georg Löwen (Deutschland U21) sind unterwegs. Am Sonntag, dem 23. März, empfängt unsere Mannschaft um 16.30 Uhr Frisch Auf Göppingen. Sitzplatzkarten sind keine mehr erhältlich. Stehplatztickets sind aber noch reichlich verfügbar. Sie gibt es online unter tickets.hsg-wetzlar.de oder auf der Geschäftsstelle der HSG Wetzlar in der Buderus Arena.
Das Stenogramm
Berlin: Ludwig, Milosavljev (n.e.) – Wiede (4), Darj (5), Prantner (3), Strlek (1), Andersson (3), Lichtlein (4), Gidsel (7), Freihöfer (7/3), Langhoff (2), Beneke (1), West av Teigum, Marsenic (1).
Wetzlar: Till Klimpke (1), Suljakovic (bis 51.) – Meyer (1), Mappes (7/2), Norberg (1), Krakovszki, Vranjes (3), Becher (2), Ahouansou (5), Schoch (4), Weimer, Müller, Löwen, Zacharias (2), Cavor (3).
Schiedsrichter: Bona/Frank (Remscheid/Radevormwald) – Zuschauer: 8806 – Zeitstrafen: 4:4 Minuten.