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HSG Wetzlar lässt in Leipzig fast alles vermissen!

38 Gegentore, trotz starker 14 Paraden von Nationaltorhüter Till Klimpke, sprechen eine sehr deutliche Sprache.  Die Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar haben, bis auf ihren Keeper, im Auswärtsspiel beim SC DHfK Leipzig einen rabenschwarzen Tag erwischt. Mit 29:38 (10:17) verloren die Mittelhessen am Vatertag bei den Messestädtern, die zuvor acht Spiele hintereinander nicht gewonnen hatten. „Das war eine Leistung, die ich in keiner Weise akzeptieren kann und tolerieren werde“, so HSG-Trainer Jasmin Camdzic zornig. 

Einmal mehr war die Abschlussquote der Wetzlarer das Hauptproblem im Spiel. 26 Würfe der Grün-Weißen fanden nicht ihr Ziel – Saisonhöchstwert. Und das, obwohl die Gäste gut ins Spiel fanden. Den ersten Angriff schloss Kreisläufer Adam Nyfjäll nach 27 Sekunden stark freigespielt zum 1:0 ab. Nach Treffern von Lars Weissgerber und Stefan Cavor führten die Mittelhessen mit 3:1. Leipzig hatte bis zur 5. Minute ausnahmslos von der Siebenmeterlinie getroffen.

Lenny Rubin war es danach, der einmal mehr auswärts nicht zu gewohnter Form und Torgefährlichkeit fand und mit drei ungenauen Würfen Leipzig wieder ins Spiel brachte. Nationalspieler Simon Ernst erzielte in der 10. Minute per Durchbruch den 5:5-Ausgleich und Luca Witzke war es zwei Minuten später, der zur ersten Leipziger Führung traf. Zuvor hatte Magnus Fredriksen auf der Gegenseite eine klare Wurfchance vergeben.

Leipzig zog nun das Tempo an und nutze die das schwache Abschluss- und Rückzugsverhalten der Gäste konsequent. Immer wieder kamen die Sachsen zu leichten Treffern über die sogenannte „Zweite Welle“. Bis zur 19. Spielminute zogen die Hausherren auf 11:6 davon. Der Däne Patrick Wiesmach traf von Rechtsaußen.

Einzig und allein Torhüter Till Klimpke war es in der Folge zu verdanken, dass Wetzlar noch einigermaßen Anschluss halten konnte. HSG-Linksaußen Lukas Becher traf nach 20. Minuten in Überzahl zum 8:12. Doch die Angriffsleistung des Tabellensechzehnten wurde immer desolater. Die Würfe fanden kaum noch ihr Ziel, wurden vermehrt Beute des norwegischen Nationaltorhüters Kristian Säveraas.

Leipzig ließ, angetrieben von den enthusiastischen DHfK-Anhängern, nicht locker. Bis zur Pause bauten die Hausherren mit temporeichem Spiel den Vorsprung auf sieben Tore aus.

Auch nach dem Wechsel änderte sich das Bild kaum. Im Gegenteil. Wetzlars Rückzugsverhalten war nach Ballverlusten oder Fehlwürfen derart schlecht, dass es weitere schnelle Gegentreffer hagelte. Insgesamt kassierten die Mittelhessen im zweiten Durchgang acht Gegenstoßtore, eines davon in der 35. Minute von Wiesmach zum 22:13 für Leipzig. Ein Debakel deutete sich an.

Doch nach einer Auszeit von Coach Jasmin Camdzic fanden die Wetzlarer wieder etwas in die Spur. Angetrieben von dem stark haltenden Till Klimpke legte die HSG einen 5:0-Lauf hin, der mit einem Treffer von Hendrik Wagner zum 18:23 (41.) abgeschlossen wurde. Die Gäste schienen wieder im Spiel zu sein. Doch auf das sportliche Hoch folgte ein derbes Tief. Innerhalb von gerade einmal 55 Sekunden traf Leipzig drei Mal per Gegenstoß durch Binder und Wiesmach. Das zog den Mittelhessen endgültig den Zahn.

Was folgte war ein „run and gun“-Spiel beider Teams, in dem Leipzig konsequenter im Abschluss und deutlich stabiler in der Abwehr war. Letztlich führte das dazu, dass der Vorsprung der Sachsen weiter anwuchs und die Partie am Ende mit einem deutlichen 38:29 für die Gastgeber endete.

„Zum wiederholten Male kommen wir sportlich angeschlagenen Mannschaften als Aufbaugegner gerade recht“, ärgerte sich HSG-Geschäftsführer Björn Seipp nach Spielende. „Wir haben heute hier fast alles vermissen lassen, was es braucht, um ein Erstliga-Spiel zu gewinnen. Vor allem der zum wiederholten Male schwache Auswärtsauftritt einiger Leistungsträger ärgert mich. Dass wir heute den vielleicht letzten Schritt in Richtung Klassenerhalt hätten machen können, habe ich nicht erkennen können.“

Stenogramm:

SC DHfK Leipzig: Säveraas, Es-Tayar; Wiesmach 6, Ernst 1, Witzke 3, Krzikalle 3/3, Binder 5, Ivic 7, Preuss, Sunnefeld 7, Gebala 3, Matthes, Leun 1, Sajenev 1, Heitkamp 1.   

HSG Wetzlar: T. Klimpke, Suljakovic; Nyfjäll 7, Schmidt, O. Klimpke, Becher 5/1, Weissgerber 2, Schelker, Fredriksen, Pliuto 2, Wagner 4, Mellegard 4, Rubin, Novak, Cavor 5.

Letztes Spiel

18.04.2024 - 19:00 Uhr
EWS Arena

32 : 27

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