HSG Wetzlar liefert schwache Leistung ab
Die HSG Wetzlar ist in der Handball-Bundesliga derzeit von der Rolle. Am Donnerstagabend verloren die Mittelhessen mit 28:32 (14:15) beim Tabellenletzten 1. VfL Potsdam und kassierten damit die dritte Niederlage in Serie.
Der Spielverlauf
Wieder einmal offenbarten die Grün-Weißen, die weiter ohne Stefan Cavor auskommen mussten, ein bekanntes Problem. Sie vergaben schlicht zu viele Chancen und scheiterten zu oft aus guten Positionen am gegnerischen Torwart. Mit 4:8 gerieten die Gäste in der Anfangsphase erstmals deutlich in Rückstand. Sie kämpften sich auf 8:8 heran und waren obenauf. Till Klimpke parierte ebenfalls einige Bälle. Es gab genügend Möglichkeiten, sich etwas abzusetzen. Doch in schöner Regelmäßigkeit brachten die Wetzlarer selbst aus der Nähe und ohne gegnerische Berührung den Ball nicht im gegnerischen Kasten unter. Potsdams Torwart Martin Tomovski kam am Ende auf 16 Paraden – der Bestwert für den Nordmazedonier in dieser Saison. So schaffte es die HSG lediglich drei Mal in Führung zu gehen. Beim 10:9 (24.), beim 11:10 (25.) und beim 12:11 (26.). Zur Pause lagen die Mittelhessen wieder knapp zurück.
Und auch wenn sie sich in der Pause viel vorgenommen hatten, es wurde nach Wiederbeginn nicht besser. Zwar traf Viktor Norberg im ersten Angriff der zweiten Hälfte zum 15:15, doch nach Wetzlarer Fehlern brauchten die Hausherren nur zweieinhalb Minuten um vier Mal in Serie zu treffen und auf 19:15 davonzuziehen. Im Anschluss kassierte Philipp Ahouansou bei einer Offensivaktion die rote Karte (35.). Eine Linie, die die Schiedsrichter in der ersten Hälfte, als sie Potsdams Jannek Klein wegen eines Gesichtstreffers bei einem Überzieher ebenfalls disqualifizierten, vorgaben. In der 52. Minute sah HSG-Kreisläufer Vladimir Vranjes als zweiter HSG-Spieler Rot – ebenfalls nach einem Gesichtstreffer des Abwehrspielers in einer eigenen Wurfaktion. Zu diesem Zeitpunkt führte der Aufsteiger mit 26:20. Als dann VfL-Trainer Emir Kurtagic in der 54. Minute ebenfalls die rote Karte bekam, weil er den Auszeitbuzzer gedrückt hatte, obwohl die HSG nach Meinung der Unparteiischen in Ballbesitz gekommen war, eröffnete sich den Gästen tatsächlich die Chance, vielleicht doch noch einmal zurück ins Spiel zu finden. Aus einem 21:27 machten sie ein 27:29. Etwas weniger als drei Minuten waren noch zu spielen. Doch letztlich reichte es nicht mehr. Erneut wurden zwei freie Chancen vergeben, so dass Maxim Orlov mit dem Treffer zum 31:28 90 Sekunden vor Schluss die Entscheidung gelang.
Das sagt Trainer Frank Carstens
„Ich kann mich erst einmal nur bei unseren Fans entschuldigen, die hier in der Halle waren. Wir hatten heute nicht die nötige Inspiration gehabt, um ein solches Spiel zu spielen. Potsdam hatte sie und hat mit heißem Herzen und großem Elan gekämpft und gut gespielt. Diese Partie war ein bisschen zerfahren. Aber Potsdam ist mit allen Schwierigkeiten gut klargekommen. Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir diese Aufgabe sehr schlecht angenommen haben. Deswegen ist Potsdam der verdiente Sieger.“
Der Ausblick
Für die HSG Wetzlar geht es mit einem Top-Spiel weiter. Am Sonntag, 27. April 2025, ist der Deutsche Meister SC Magdeburg in der Buderus Arena zu Gast. Anpfiff der Partie ist um 15 Uhr. Sitzplatztickets gibt es keine mehr. Stehplatzkarten können entweder online unter tickets.hsg-wetzlar.de oder auf der Geschäftsstelle der HSG in der Buderus Arena erworben werden.
Das Stenogramm
Potsdam: Höler (n.e.), Tomovski (16 Paraden), Ferjan (bei einem Siebenmeter/1 Parade) – Hansson, Simic (3), Kofler (7), Schramm, Günther (4/3), Klein (4), Akakpo (5), Orlov (6), Fuhrmann (3), Kix, Schley, Kraus.
Wetzlar: Till Klimpke (8 Paraden), Suljakovic (ab 42./4 Paraden) – Meyer, Mappes (6/2), Norberg (4), Ole Klimpke (2), Krakovszki (1), Vranjes (2), Becher (1), Ahouansou (2), Schoch (1), Müller (1), Löwen, Zacharias (4), Novak (4).
Schiedsrichter: Kolb/Kauth (Augsburg/Taufkirchen) – Zuschauer: 1615 – Zeitstrafen: 6:6 Minuten – Disqualifikationen: Klein (23.), Ahouansou (35.), Vranjes (52.), Kurtagic (Trainer Potsdam, 54.).