HSG Wetzlar verpflichtet Nikola Grahovac
Der Kader des Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar für die kommende Saison nimmt immer konkretere Formen an. Die Mittelhessen haben nun eine weitere wichtige Planstelle besetzt und den kroatischen Nationalspieler Nikola Grahovac ab Sommer verpflichtet. Der 26-jährige Kreisläufer, der in der Abwehr im Mittelblock decken kann, kommt vom ungarischen Meister KC Veszprem zu den Grün-Weißen, wo er einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat.
Mit einer Körpergröße von 2,01 Meter und 111 Kilogramm Gewicht bringt Grahovac einiges an physischer Stärke mit und soll gemeinsam mit dem ebenfalls neu verpflichteten Josip Simic die Lücke schließen, die in der kommenden Runde durch die bereits bekannten Abgänge von Vladimir Vranjes und Rasmus Meyer entsteht. Auch sonst passt der Hüne sehr gut in das gesuchte Profil, wie Jasmin Camdzic, der Sportliche Leiter der HSG Wetzlar, bestätigt: „Mit 26 Jahren bringt Nikola schon einiges an Erfahrung mit, ist aber immer noch in einem Alter, wo er sich noch weiter verbessern kann. Er hat sich in den vergangenen Jahren als Spieler sehr gut entwickelt und wird eine wichtige Rolle in unserer Mannschaft übernehmen. Er soll mit seinen Defensivqualitäten unseren Mittelblock in der Deckung zusammenhalten. Gut ist, dass für ihn die Bundesliga, aus seiner Zeit in Balingen, kein Neuland ist. Von Vorteil wird auch sein, dass er das Spielsystem unseres neuen Trainers in Angriff und Abwehr schon kennt.“
Wetzlars künftiger Chefcoach Momir Ilic war es, der Grahovac im vergangenen Jahr nach Veszprem lotste. Weil Ilics Vertrag dann aber nicht verlängert wurde, arbeiteten die beiden bei Ungarns Topclub nicht mehr zusammen. Grahovac, der im Norden Kroatiens in der Kleinstadt Cakovec aufgewachsen ist, hat seine handballerischen Wurzeln bei RK Ogulin und RK Dubrava, wo er mit 19 Jahren in der ersten kroatischen Liga debütierte. 2020 wechselte er zum Spitzenklub RK Zagreb, mit dem er dreimal Meister und zweimal Pokalsieger wurde und auch in der Champions League Erfahrungen sammelte. Zur Saison 2023/2024 heuerte er bei HBW Balingen-Weilstetten an und spielte dort mit dem heutigen Wetzlarer Jona Schoch, unter anderem im Abwehrzentrum zusammen. Für die Schwaben erzielte er 89 Tore in 28 Partien. Zum Klassenerhalt reichte das aber nicht, so dass er die „Gallier“ wieder verließ und zu KC Veszprem ging.
„Das eine Jahr Bundesliga hat bei mir Lust auf mehr gemacht. Ich wollte zurück in die stärkste Liga der Welt und war sehr froh, als sich die Verantwortlichen der HSG Wetzlar bei mir gemeldet haben. In den Gesprächen habe ich sofort ein gutes Gefühl bekommen. Der Weg, der eingeschlagen werden soll, hat mich überzeugt. Ich freue mich, ab Sommer Teil des Klubs zu sein“, sagt Grahovac.
Mit Kroatiens U18 wurde er 2016 Vizeeuropameister, zudem bestritt er für die A-Nationalmannschaft die Europameisterschaft 2022, die Weltmeisterschaft 2023 und die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Bei der vergangenen Handball-WM zählte er zum erweiterten Kader.