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HSG Wetzlar will beim neuen Deutschen Meister nicht nur Spalier stehen

Zum Saisonabschluss treten die Grün-Weißen am Sonntag beim SC Magdeburg an, der eine nahezu perfekte Runde spielt und für Frank Carstens derzeit das Nonplusultra im Vereinshandball ist.

Bild: Oliver Vogler

 

Der Spielplan der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga schreibt manchmal seine eigenen kuriosen Geschichten. Am ersten Spieltag empfing die HSG Wetzlar den SC Magdeburg. Das war am 25. August. Nun, über neun Monate später, findet das Rückrundenduell der beiden Mannschaften statt, die an diesem Sonntag (16.30 Uhr) in der GETEC-Arena aufeinandertreffen. Es ist der letzte Spieltag der Saison – und damit natürlich ein besonderer. 

Denn der SCM hat sich in der Meisterschaft die Krone aufgesetzt und wird dafür am Sonntag nach dem Schlusspfiff geehrt. Zum dritten Mal nach 2001 und 2022 sind die Magdeburger Deutscher Meister und erhalten die begehrte Meisterschale.  Und weil die Mannschaft von Cheftrainer Bennet Wiegert vor sieben Wochen den DHB-Pokal sowie im vergangenen Herbst den Super Globe gewann und am kommenden Wochenende zudem noch im Final Four der Champions League steht, könnte diese Runde die glanzvollste in der ohnehin schon ruhmreichen Geschichte des zehnfachen DDR-Meisters werden.

„Der SCM ist momentan state of the art“, sagt HSG-Coach Frank Carstens – sozusagen das Nonplusultra im Vereinshandball. Über Jahre hat Bennet Wiegert seit seinem Amtsantritt im Dezember 2015 seine Truppe Stück für Stück verbessert und genau so zusammengebaut, wie es seiner Vorstellung von Handball entspricht. Die Magdeburger haben mit ihrer Spielidee die Sportart ein Stück weit revolutioniert. Aufbauend auf einer sehr beweglichen, aggressiven 6:0-Deckung heißt es im Spiel nach vorne: Tempo, Tempo, Tempo. Dazu sind nahezu alle Rückraumspieler im Eins-gegen-eins fast nicht zu halten und verstehen es, wie kaum andere, den Ball selbst in höchster Bedrängnis noch akkurat zum Mitspieler zu transportieren. Der Lohn: Eine nahezu perfekte Saison. In der Bundesliga gab es lediglich Niederlagen in Berlin und in Hannover, dazu zwei Remis in Melsungen und in Leipzig. Ansonsten bislang: 29 Siege. Völlig verdient thronen die Schützlinge von Meistercoach Wiegert an der Spitze der Tabelle. In der Champions League ergibt sich ein ähnliches Bild: Ganz zu Beginn setzte es zwei Niederlagen gegen Veszprem und Barcelona. Dazu neulich im Viertelfinal-Hinspiel eine Ein-Tore-Pleite in Kielce. Ansonsten: 13 Siege. Im Halbfinale wartet nun am kommenden Samstag in Köln das dänische Spitzenteam aus Aalborg, in einem möglichen Finale dann der FC Barcelona oder der THW Kiel. 

Für die Magdeburger ist das Spiel gegen die HSG Wetzlar also der letzte Härtetest vor dem Showdown in der Königsklasse. Das heißt: Wiegert wird alles daransetzen, dass seine Schützlinge alle im Rhythmus bleiben, gleichzeitig wird er bei angeschlagenen Spielern kein Risiko eingehen wollen. Etwa bei Gisli Kristjansson, der am Donnerstag beim 34:21-Auswärtserfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen verletzt ausgewechselt wurde.

Für die Mannschaft der HSG ist es in dieser Konstellation der letzte gemeinsame Auswärtsauftritt. Deswegen ist Frank Carstens viel daran gelegen, dass sich seine Truppe in der natürlich ausverkauften GETEC-Arena noch einmal von ihrer besten Seite präsentiert und nicht bloß Spalier steht für den neuen Deutschen Meister. Um diese Ernsthaftigkeit zu untermauern, hat sich der HSG-Tross auch schon am Samstag auf den Weg in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gemacht, so dass einer bestmöglichen Spielvorbereitung nichts im Wege steht. Den Platz des am Knöchel verletzten Lukas Becher nimmt – wie schon am Mittwoch beim 32:32 zu Hause gegen Hannover-Burgdorf – Phil Spandau ein. Zudem fehlt weiterhin Torwart Anadin Suljakovic (Reha nach Finger OP).

Übrigens: In der Hinrunde hatte die HSG gegen den SCM keine Chance und unterlag mit 15:31. Doch das ist lange her. 

Das Spiel live und auf Abruf bei DYN.

Nächstes Spiel

17.11.2024 - 16:30 Uhr
Arena Nürnberger Versicherung

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