Kleinigkeiten fehlen bei Niederlage in Hamburg
Die HSG Wetzlar hat ihr letztes Auswärtsspiel der Saison in der Handball-Bundesliga beim HSV Hamburg mit 29:33 (14:16) verloren. Nach einer verschlafenen Anfangsphase kämpften sich die Grün-Weißen stark zurück in die Partie und zeigten über weite Strecken einen couragierten Auftritt. Doch trotz einer phasenweise stabilen Deckung und guter individueller Leistungen verpassten die Mittelhessen am Ende eine mögliche Belohnung.
Der Spielverlauf
Die HSG Wetzlar erwischte einen schwachen Start. Nach zehn Minuten lag sie bereits mit 3:8 im Hintertreffen – zu diesem Zeitpunkt nahm Cheftrainer Momir Ilic die erste Auszeit. Zuvor hatten die Gäste mit einer offensiven Deckungsvariante keinen Zugriff auf den Hamburger Angriff bekommen, der zu einfachen Toren kam. Zudem leisteten sich die Gäste im Angriff zu viele technische Fehler und scheiterten mehrfach am anfangs stark aufgelegten HSV-Keeper Mohamed El-Tayar.
Die Umstellung auf eine kompaktere 6:0-Deckung sowie die Hereinnahme von Rückraumspieler Jona Schoch sorgten anschließend für Stabilität und neuen Schwung. Schoch brachte mit druckvollen Aktionen und wichtigen Treffern Tempo ins Angriffsspiel der Wetzlarer, während Lion Zacharias von Linksaußen mehrfach erfolgreich war. In der 28. Minute verkürzte der 21-Jährige auf 14:15 – kurz darauf ging es mit einem 14:16-Rückstand in die Pause.
Die Mittelhessen hatten in der 41. Minute die große Chance, beim Stand von 20:21 den Ausgleich zu erzielen. Doch Georg Löwen stand beim möglichen 21:21 im Kreis – die Gelegenheit verpuffte. Stattdessen behauptete der HSV Hamburg in der Folge eine knappe Führung und lag bis zur 51. Minute mit 27:25 vorn. Zu diesem Zeitpunkt präsentierten sich die Grün-Weißen vor allem in der Defensive stabil – die 6:0-Abwehrformation funktionierte gut. Im Angriff war es nun Philipp Ahouansou, der mit Durchsetzungsvermögen und wichtigen Treffern auffiel.
Doch dann folgte die entscheidende Phase der Partie: Innerhalb von zweieinhalb Minuten zog der HSV auf 31:25 davon. Fehlpässe im Wetzlarer Spielaufbau und schwache Abschlüsse führten direkt zu Gegentreffern. Die HSG gab sich aber nicht auf und versuchte Alles, um noch einmal heranzukommen. Doch die Hamburger waren zu clever und brachten den Sieg souverän über die Zeit.
Das sagt Trainer Momir Ilic
„Das war wieder eine Steigerung der Mannschaft. Wir haben zwischen der 10. und 53. Minuten einen sehr guten Handball gespielt. Wir waren drauf und dran, das Spiel zu drehen. Aber dann sind uns in kurzer Zeit zwei, drei technische Fehler unterlaufen, die sofort bestraft wurden. Das war schade. Trotzdem bin ich sehr zufrieden damit, wie die Jungs gekämpft haben. Ich will stellvertretend heute Georg Löwen und Jona Schoch loben, die das sehr gut gemacht haben.“
Der Ausblick
Am Sonntag (15 Uhr) steht für die HSG Wetzlar das letzte Heimspiel der Saison an – und das hat es in sich. Denn der HC Erlangen kommt in die Buderus Arena. Die Franken müssen unbedingt punkten, um den Klassenerhalt zu schaffen. Es steckt also reichlich Brisanz in dieser Partie, die gleichzeitig für acht Wetzlarer Akteure die letzte im grün-weißen Trikot ist. Nach dem Schlusspfiff werden diese Spieler verabschiedet. Es gibt nur noch Stehplatzkarten. Die sind entweder online unter tickets.hsg-wetzlar.de, am morgigen Freitag auf der HSG-Geschäftsstelle in der Buderus Arena oder am Sonntag ab 13.30 Uhr an der Tageskasse erhältlich.
Das Stenogramm
Hamburg: El-Tayar (bis zur 43./7 Paraden), Haug (4 Paraden) – Magaard (4), Tissier (7), Lassen (3), Weller (1), Levermann, Andersen (6/5), Hartwig (1), Kohlhof, Unbehaun (3), Sauter (6), Ilic, Mortensen (2), Valiullin.
Wetzlar: Till Klimpke (7 Paraden), Suljakovic (bis 17. und bei einem Siebenmeter/1 Parade) – Meyer, Mappes (5), Norberg, Ole Klimpke, Vranjes, Becher, Ahouansou (7), Schoch (4), Weimer, Löwen, Zacharias (5/1), Novak (6/2), Cavor (2).
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin) – Zuschauer: 3140 – Zeitstrafen: 6:6 Minuten.