Kleinigkeiten entscheiden über Sieg und Niederlage
Die HSG Wetzlar hat ihr Heimspiel am Donnerstagabend in der Handball-Bundesliga gegen Frisch Auf Göppingen mit 26:28 (14:15) verloren. Am Ende waren es Kleinigkeiten, die über Sieg und Niederlage entschieden haben.
Der Spielverlauf
Den Schwung von der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung von Dominik Mappes (bis 2029) nahm das Team zunächst mit aufs Feld und führte schnell mit 3:1. Beim 7:6 (12.) lagen die Gastgeber noch vorne, schlitterten dann jedoch wieder in eine extrem schlechte Phase. In der Abwehr funktionierte wenig, im Angriff schlichen sich einfach zu viele Fehler ein. Bis zur 21. Minute zog Göppingen so auf 13:8 davon. Momir Ilic nahm schon seine zweite Auszeit und fand die richtigen Worte sowie die passenden Kniffe. Denn fortan stand die Abwehr besser. Das lag insbesondere an der Hereinnahme von Georg Löwen, der sich ein Sonderlob seines Trainers verdiente. „Georg hat das sehr gut gemacht. Das war heute eine der positiven Sachen“, sagte Ilic.
Bis zur Pause kam die HSG auf 14:15 heran und schaffte es nach Wiederbeginn tatsächlich, das Ruder komplett herumzureißen. Cyrill Akakpo brachte die Mittelhessen in der 39. Minute mit 19:18 in Führung. Die Grün-Weißen waren jetzt obenauf und hielten den Gegner vor allem defensiv gut in Schach. „Wetzlar hätte in dieser Phase auf zwei, drei Tore wegziehen können. Wenn sie das geschafft hätten, wäre es schwierig für uns geworden. So sind wir immer dran geblieben“, erklärte Frisch-Auf-Coach Ben Matschke nach Spielschluss. Die Führung wechselte hin und her. Beide Teams taten sich offensiv schwer, Tore zu erzielen. Nach dem 24:24 durch Filip Vistorop (54.) und einem Ballgewinn in der Deckung hatte die HSG die Chance in der Crunchtime vorzulegen, doch es gelang nicht. Ahmed Nafea erzielte zwar per Siebenmeter vier Minuten vor dem Ende den erneuten Ausgleich zum 25:25, aber danach war das Glück auf Seiten der Schwaben. Erst traf Ludvig Hallbäck bei angezeigtem passiven Spiel zum 26:25, dann war es exakt 115 Sekunden vor dem Ende ein Wurf von Martin Hanne, der unglücklich abgefälscht zum 27:25 im Kasten der Gastgeber landete. Zwar war es Stefan Cavor, der noch einmal auf 26:27 verkürzte, doch wieder traf Hallbäck für sein Team mit einem Schlagwurf zum entscheidenden 28:26-Endstand. „Ganz ehrlich: Das Spiel hätte auch in die andere Richtung ausgehen können“, versuchte Matschke seinen Ex-Klub nach der unglücklichen Niederlage aufzubauen.
Das sagt Trainer Momir Ilic
„Im Vergleich zu den letzten drei Partien haben wir heute eine deutlich bessere Leistung gezeigt. Wir hatten anfangs im Mittelblock Probleme und haben das dann gut in den Griff bekommen. Georg Löwen hat den Job gemeinsam mit Josip Simic sehr gut gemacht. Wir haben phasenweise vorne wie hinten gut gespielt, aber phasenweise uns dann vor allem offensiv wieder sehr schwer getan. Wenn man auf die Statistik schaut, dann sind 14 Torhüterparaden deutlich mehr als unsere acht. Und Göppingen hatte heute mit Hallbäck einen Schlüsselspieler, der in der entscheidenden Phase Verantwortung übernommen und wichtige Tore erzielt hat.“
Der Ausblick
Für die HSG Wetzlar steht nun eine ungewöhnlich lange Pause an. Die Grün-Weißen spielen erst wieder am 17. November. An jenem Montagabend empfangen sie in der Buderus Arena den VfL Gummersbach. Anwurf ist um 19 Uhr. Es gibt noch Sitz- und Stehplatzkarten. Entweder online unter tickets.hsg-wetzlar.de oder auf der HSG-Geschäftsstelle in der Buderus Arena.
Das Stenogramm
Wetzlar: Suljakovic (8 Paraden), Hendawy (bei einem Siebenmeter – Grahovac, Vistorop (3), Mappes (2), Theiß (2), Simic (2), Ahouansou (3), Akakpo (3), Weimer, Müller, Löwen (1), Zacharias, Cavor (5), Nafea (5/2).
Göppingen: Buchele (bei einem Siebenmeter), Säveras (14 Paraden) – ten Velde, Klöve, Goßner, Hallbäck (7), Schiller (7/4), Jurmala, Sunnefeldt (5), Lastro (1), Gislason (3), Newel (1), Hanne (2), Schmidt (1).
Schiedsrichter: Otto/Piper (Nienburg/Altenholz) – Zuschauer: 3319 – Zeitstrafen: 6:4 Minuten.









