Nach vielen Gesprächen geht´s jetzt zum HC Erlangen
Wie viele Gespräche Momir Ilic in den vergangenen Tagen geführt hat, weiß er nicht mehr genau. Es waren in jedem Fall eine ganze Menge. Mit seinem Trainerteam. Mit den Klub-Verantwortlichen. Mit den Spielern. Was der 43-Jährige aber weiß: Es waren gute Gespräche, aus denen er viele Erkenntnisse mitnahm. Also geht der Chefcoach des Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar mit einem guten Gefühl aus dieser Arbeitswoche und hinein in das schwierige Auswärtsspiel am Samstag (19 Uhr) beim HC Erlangen.
Die aktuelle Lage
Es ist schon paradox: Zur Halbzeitpause des Auswärtsspiels am vergangenen Donnerstag beim Bergischen HC war die Stimmungslage rund um die Grün-Weißen noch gänzlich entspannt. Die mit neun neuen Spielern und neuem Trainerteam aufgestellte Mannschaft blickte auf einen mehr als ordentlichen Saisonstart zurück und hatten dazu eine solide Leistung in den ersten 30 Minuten beim BHC abgeliefert. Doch dann folgt der erste Rückschlag. Im zweiten Durchgang lief erstmals in dieser Saison nicht mehr viel zusammen. Das Resultat: Eine Sieben-Tore-Niederlage. Drei Tage später erlebten die Mittelhessen ein Dejà-vu der unangenehmen Sorte. Im Heimspiel gegen den HSV Hamburg waren sie im ersten Durchgang erneut voll da – und stürzten in Hälfte zwei regelrecht ab. Auf der Anzeigetafel leuchtete ein 25:35.
Auf der Suche nach Gründen für diese Einbrüche nach dem Seitenwechsel horchte Trainer Momir Ilic in diesen Tagen tief in seine Spieler hinein. „Es lag nicht nur an einer Sache“, sagt der Coach. „Wir haben uns intensiv ausgetauscht. Ich habe mit vielen Spielern gesprochen. Die Jungs haben untereinander gesprochen. Ich bin stolz, wie sie das im Training angehen. Wir werden zusammen eine Reaktion zeigen.“ Jasmin Camdzic, der Sportliche Leiter, ergänzt: „Es ist nicht so, dass alles schlecht war.“ Geschäftsführer Björn Seipp fügt hinzu: „Es ist und bleibt ein Prozess, in dem wir uns befinden. Vor zehn Tagen haben wir über die tolle Entwicklung der Mannschaft gesprochen und hatten ein gutes Gefühl. Jetzt haben wir zwei Halbzeiten lang enttäuscht. Vor so etwas ist man nie gefeit.“
Auch der HC Erlangen hat am vergangenen Spieltag eine deftige Niederlage kassiert. Die Franken unterlagen mit 22:33 beim VfL Gummersbach. Es war die erste Enttäuschung in der Liga in einer ansonsten bislang gut verlaufenden Saison. Trotz anspruchsvollem Startprogramm und einer zwischenzeitlich sehr angespannten Personalsituation hat der Klub, der sich in der vergangenen Runde erst durch einen Sieg am letzten Spieltag in Wetzlar den Klassenerhalt gesichert hatte, bereits sechs Punkte geholt – und damit einen mehr als die HSG Wetzlar. Die Unentschieden zu Hause gegen den SC Magdeburg (trotz acht verletzter Spieler) und bei der MT Melsungen sowie der Auswärtstriumph bei der TSV Hannover-Burgdorf ragen in der Bilanz heraus. Dazu gewann die Mannschaft von Trainer Johannes Sellin beim Bergischen HC. In überragender Verfassung befindet sich derzeit Rückraumspieler Marek Nissen, der schon 48 Tore in den acht Partien erzielt hat. Als gewohnt treffsicher erweist sich zudem der Ex-Wetzlarer Viggo Kristjansson.
Die personelle Situation der HSG Wetzlar
Weiterhin verzichten müssen die Mittelhessen auf Jona Schoch, der wegen seiner Fersenverletzung noch nicht wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist.
Das sagt Trainer Momir Ilic
„Speziell im Angriff hat der HC Erlangen eine große Qualität. Sie sind sehr stark im Eins-gegen-eins. Da brauchen wir eine stabile Abwehr, um Kristjansson, Overjordet, Nissen, Runarsson in Schach zu halten. Wir hatten diese Stabilität gegen den HSV in den ersten 30 Minuten. Ziel muss es sein, dass 60 Minuten lang durchzuhalten. Auch wenn wir zuletzt die beiden Rückschläge erlebt hatten, sind wir insgesamt auf einem guten Weg.“
So kann man die Partie sehen
Der Streamingdienst Dyn überträgt ab 18.45 Uhr live aus der PSD Bank Nürnberg Arena. Kommentiert wird die Partie von Tobias Schimon. Hier kann man die Übertragung buchen.









