Novak gegen Rubin und Grazioli: Nationalspieler der HSG Wetzlar kämpfen um WM-Tickets
Nach dem sehr emotionalen Match gegen den THW Kiel haben die meisten Handballer der HSG Wetzlar ein paar ruhigere Tage vor sich. Aber eben nicht alle. Denn vier Nationalspieler sind voll gefordert. In den kommenden Tagen geht es für Domen Novak, Stefan Cavor, Lenny Rubin und Leonard Grazioli mit ihren Auswahlteams in Playoff-Duellen um die Tickets für die WM 2025, die im Januar in Kroatien, Dänemark und Norwegen stattfindet.
Domen Novak
Noch am Sonntagabend flog der Rechtsaußen von Frankfurt nach Zagreb. Von der kroatischen Hauptstadt fuhr er weiter nach Izola an der Adria, wo sich die slowenische Mannschaft auf die Playoff-Partien gegen die Schweiz vorbereitet. Am Donnerstag, 18 Uhr, steht in Koper das Hinspiel auf dem Programm, am Sonntag, 16 Uhr, folgt das Rückspiel in Winterthur. Die Slowenen, die bei der EM im Januar in Deutschland Sechster geworden sind, müssen auf einige wichtige Spieler verletzungsbedingt verzichten. Gasper Marguc, Miha Zarabec und Borut Mačkovšek fallen aus. Die Position auf dem rechten Flügel wird sich Novak mit Blaz Janc vom FC Barcelona teilen.
Lenny Rubin und Leonard Grazioli
Die Schweizer sind im Duell mit Slowenien die Außenseiter, aber natürlich nicht chancenlos. Die automatische Sperre von Torwart Nikola Portner (wegen einer positiven Dopingprobe) wiegt allerdings schwer, ist aber gleichzeitig die Chance von HSG-Schlussmann Leonard Grazioli sich zu beweisen. Gemeinsam mit Jannis Scheidinger (HSC Suhr Aarau) bildet der 23-Jährige, der nach seiner Anfang des Jahres erlittenen Knieverletzung wieder fit ist, das Torhüter-Duo. Im Angriff der Schweizer lastet viel Verantwortung auf den Schultern von Lenny Rubin, der gemeinsam mit dem Eisenacher Manuel Zehnder für die Tore aus dem Rückraum sorgen muss, zumal der Ex-Wetzlarer Jonas Schelker wegen einer Verletzung nicht mit dabei ist. Das Playoff-Rückspiel am Sonntag in Winterthur ist gleichzeitig die Heimpremiere für den neuen Nationalcoach Andy Schmid, der im März beim Test in Dänemark seine Premiere auf der Bank gefeiert hatte.
Stefan Cavor
Stefan Cavor und Co. gehen als klarer Favorit in das Duell mit Italien. Für Montenegro wäre es nach 2013 und 2023 die dritte WM-Teilnahme überhaupt. Spiel eins findet am Donnerstag, 20 Uhr, in Conversano südlich von Bari statt. Am Sonntag, 17.30 Uhr, steigt dann das Rückspiel im stimmungsvollen Sportzentrum Moraca in Podgorica, wo das Team um den Melsunger Schlussmann Nebojsa Simic schon das eine oder andere wichtige Duell für sich entschieden hat. Bekanntester Spieler der Italiener, die schon zwei Runden gegen die Türkei und Belgien überstanden haben, ist Leipzigs Keeper Domenico Ebner. Erst einmal war Italien bei einer WM dabei. 1997 sprang in Japan in einem Teilnehmerfeld von 24 Teams der 18. Platz heraus.