Schwache erste Hälfte ist zu große Hypothek
Die HSG Wetzlar hat das erhoffte Erfolgserlebnis am Mittwochabend verpasst. Gegen den TBV Lemgo Lippe kassierten die Mittelhessen vor 3609 Zuschauern in der Buderus Arena eine 20:26 (9:14)-Heimniederlage.
Der Spielverlauf
Über den Verlauf des ersten Durchgangs zeigte sich Wetzlars Trainer Momir Ilic sehr enttäuscht. Seiner Mannschaft unterliefen in den ersten 30 Minuten etliche technische Fehler. Nach dem 3:4-Anschlusstreffer durch Philipp Ahouansou (8.) verloren die Gastgeber nach und nach den Faden. Sie taten sich schwer, gute Chancen zu kreieren und bekamen in der Abwehr erst etwas mehr Zugriff, als sie auf eine offensivere Variante umstellte. Doch im Griff hatte die HSG ihren Kontrahenten in Hälfte eins nie. Dazu kam wieder eine über achtminütige Torflaute, so dass Lemgo Lippe nach dem 11:8 auf 14:8 davonzog. „Wir hätten sogar noch höher führen können“, sagte TBV-Coach Florian Kehrmann und ergänzte: „Das ist vielleicht das Einzige, was ich heute zu meckern habe.“
Im zweiten Durchgang ging zunächst ein Ruck durchs HSG-Team. Gestützt auf einen starken Anadin Suljakovic im Tor, der nicht nur zwei Siebenmeter, sondern auch einige freie Chancen zunichtemachte, starteten die Grün-Weißen eine Aufholjagd und waren beim 13:15 durch Vladimir Vranjes wieder auf zwei Treffer heran. Bis zum 16:18 in der 45. Minute blieb Wetzlar in Schlagdistanz. Doch insgesamt waren die Lemgoer zu ausgebufft. Sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und hatten beim 21:16 (50.) schon eine Vorentscheidung erzielt. Am Ende gewannen sie verdient und freuten sich über die nächsten zwei Punkte. Mit hängenden Köpfen verließen die HSG-Akteure das Spielfeld. Die zu fehlerhafte erste Hälfte erwies sich gegen einen solch stabilen Gegner als zu große Hypothek.
Das sagt Trainer Momir Ilic
„Wenn man in der ersten Hälfte 14 Gegentore bekommt, dann ist das nicht zu viel, aber nur neun Treffer zu erzielen, ist viel zu wenig. Unser Angriff war das Problem. Hier haben wir zu viele Fehler gemacht. Positiv war, dass wir das im zweiten Durchgang besser gemacht haben. Speziell in unserer Abwehr. Dazu hat Anadin wichtige Bälle gehalten. Wir waren dran, aber danach haben wir wieder Probleme im Angriff. Ich weiß, dass das nicht über Nacht geht. Bei uns waren heute zu wenige Spieler in einer guten Form. Wenn du aber eine Mannschaft wie Lemgo schlagen willst, dann brauchst du deutlich mehr gute Spieler. Aber wir stecken jetzt nicht den Kopf in den Sand. Wir arbeiten weiter und haben am Sonntag die Chance, es besser zu machen.“
Der Ausblick
Schon am Sonntag steht das nächste Heimspiel für die HSG Wetzlar auf dem Programm. Um 16.30 Uhr kommt es in der Buderus Arena zum Duell gegen die Rhein-Neckar Löwen. Sitzplatztickets sind ausverkauft, aber es gibt noch genügend Stehplatztickets. Erhältlich sind die online unter tickets.hsg-wetzlar.de oder am Freitag auf der Geschäftsstelle der HSG Wetzlar in der Buderus Arena (Öffnungszeiten 9 bis 17 Uhr).
Das Stenogramm
Wetzlar: Till Klimpke (bei zwei Siebenmetern), Suljakovic (13 Paraden) – Meyer, Mappes (2/1), Norberg, Ole Klimpke (n.e.), Vranjes (1), Becher, Ahouansou (7), Schoch, Weimer, Müller, Löwen, Zacharias, Novak (5/4), Cavor (5).
Lemgo: Möstl (bei zwei Siebenmetern), Kastelic (10 Paraden) – Hutecek (5), Theilinger, Zehnder (6/5), Brosch (1), Simak, Schagen (3), Carstensen, Suton (3), Versteijnen (6), Wagner (2), Faust, Herseklioglu, Petrovsky.
Schiedsrichter: Baumgart/Dinges (Neuried/Stutensee) – Zuschauer: 3609 – Zeitstrafen: 8:2 Minuten.