Stefan „Čaki“ Cavor über...
In den sozialen Medien, Zeitungen und im Fernsehen wird viel über die Spieler der HSG Wetzlar gesprochen und geschrieben. Genau deshalb sprechen wir jetzt mit einem der Profis, die in den letzten Wochen in der Kritik standen. Stefan Cavor ist seit 28. Oktober 2016 ein Grün-Weißer und hat in 211 Spielen für die HSG in Liga und Pokal 757 Tore erzielt. Er verrät uns wie er mit Kritik umgeht, wie er seine schwere Knieverletzung verarbeitet hat und spricht über einen der schönsten Momente seines Lebens.
Dies ist ein kurzer Auszug aus dem Interview. Das vollständige könnt Ihr in der „HSG Inside #4“ lesen, das beim Spiel gegen den Bergischen HC in der Buderus Arena ausliegt.
Stefan, in den sozialen Medien diskutieren die Fans über den Verlauf der letzten Saison und dass der Start in diese Runde die Fortsetzung sei. Wieviel bekommst Du davon mit, schaust Du Dir das an?
Ich probiere nicht zu viel davon zu lesen. Im Profisport gehört es dazu, aber es ist nicht schön so etwas zu lesen. Alle von uns geben immer 100%. Wenn man mir etwas sagen will, ist es besser zu mir zu kommen und unter vier Augen mit mir zu reden. Dann kann ich antworten, oder denjenigen etwas fragen. Das ist viel besser, aber so ist der Profisport.
Vielleicht sieht das von außen manchmal nicht so aus, aber ich kann von meiner Seite sagen, dass ich immer 100% gegeben habe. Ich habe mit Verletzungen gespielt und immer alles gegeben. Mache Leute haben keinen Respekt. Sie sagen sofort, wenn etwas nicht gut läuft, dass alles ist eine Katastrophe. Das tut manchmal weh. Du darfst diese negativen Sachen nicht so hören. Besser ist es, positiv zu denken und positive Sachen zu machen.
Ich denke, wir als Mannschaft haben viel Respekt vor unseren Zuschauern und die haben auch viel Respekt uns gegenüber. Aber manchmal hast du Leute, die das anders sehen, das ist so.
Du hast die 100% angesprochen. Hast du schon wieder Vertrauen in Deinen Körper? Bist Du schon wieder bei 100% Leistungsvermögen?
Wenn ich etwas mache, gebe ich immer 100%. Aber ich stehe jetzt noch nicht da, wo ich vor meiner Verletzung war. Auf jeden Fall ist es manchmal ein bisschen schwer. Ich war acht Monate verletzt. Dann kam ich zurück und wusste, ich muss der Mannschaft helfen. Normalerweise kommen Spieler nach so einer Verletzung zurück und spielen mal fünf oder zehn Minuten, damit sie langsam wieder reinkommen. Für mich war das ganz anders. Ich wusste das und ich hatte kein Problem damit. Es war eine schwierige Situation und es war auch für mich schwer. Ich war fit, aber viele Verletzungen kommen auch daher, wenn du viel spielst und der Körper müde ist. Das ist jetzt ganz anders. Ich bin bereit, aber manchmal habe ich kein Glück, um ein Tor zu machen.
In den letzten Spielen hat Nemanja Zelenovic angefangen. Bist du mehr der Spieler, der von Anfang an beginnen muss? Oder kannst Du auch von der Bank kommen?
Ich habe kein Problem damit, von der Bank zu kommen. Ich war ganz lange Zeit in Wetzlar der Spieler, der angefangen hat. Nemanja macht das gut, er hat gegen Göppingen gut gespielt und auch gegen Kiel. Ich probiere zu helfen in dieser kurzen Zeit, wie es möglich. Du kannst in zehn Minuten nicht zehn Tore machen, das ist keine Frage. Aber ich probiere in dieser kurzen Zeit meiner Mannschaft zu helfen. Das muss jeder von uns machen, egal wie viele Minuten er spielt. Und manchmal ist das gut, wenn du frisch von der Bank kommst. Du kannst von außen schauen, wo ist der Gegner schwach, wo kannst du etwas machen.
Diese Saison fing an, wie die letzte aufhörte.
Das ist nicht die gleiche Situation. Wir haben viele Sachen besser gemacht und es ist nur ein Monat. Wir hatten am Anfang zwei sehr schwere Gegner. Wo wir es nicht gut gemacht haben, das war gegen Lemgo, aber gegen Göppingen haben wir gewonnen. Jetzt kommen die wichtigen Spiele in Hannover, gegen den Bergischen HC und in Balingen und gegen Stuttgart. Hier hast du Möglichkeiten und hier können und müssen wir etwas draus machen. Ja, wir müssen gewinnen, wir müssen besser spielen und ich denke, wir sind auf einem sehr guten Weg. Es fehlt immer ein bisschen, das ist keine Frage. Aber wir haben wirklich viele gute Schritte bis jetzt gemacht.