Tolle Teamleistung sichert endgültig den Klassenerhalt
Die HSG Wetzlar hat eine starke Antwort auf den sehr durchwachsenen Auftritt am vergangenen Mittwoch gegen den TBV Lemgo gegeben und sich am frühen Sonntagabend in der Buderus Arena ein Unentschieden gegen die Rhein-Neckar Löwen erkämpft. Nach 60 hochintensiven Minuten hieß es 30:30 (13:15). Damit sicherten sich die Mittelhessen den Punkt, der zum endgültigen Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga noch gefehlt hat.
Der Spielverlauf
Im ersten Durchgang war es ein ständiges Auf und Ab. Nach dem 6:5 durch Dominik Mappes (11.) erlebte die HSG eine kleine Offensiv-Flaute und geriet mit 6:9 in Rückstand (13.), legte ihrerseits dann aber einen tollen Zwischenspurt hin und lag beim 11:10 (18.) wieder in Front. Doch einen Löwen bekamen die Wetzlarer im ersten Durchgang nicht gezähmt: Juri Knorr. Dem Nationalspieler gelang gefühlt alles. Entweder war er selbst erfolgreich oder er bereitete einen Treffer vor. So war es bezeichnend, dass Knorr, der in der kommenden Saison beim dänischen Spitzenclub Aalborg HB spielt, Sekunden vor der Pause zum 15:13 für die Gäste traf.
Die Hausherren sammelten sich in der Kabine und kamen wiedererstarkt aufs Feld. Beim 23:22 warf Philipp Ahouansou sein Team gegen seinen Ex-Klub erstmals wieder Front (42.). Beim 28:25 (48.), 29:26 (51.) und 30:27 (53.) lagen die Grün-Weißen jeweils mit drei Treffern in Führung. Das lag auch an den starken Paraden von Anadin Suljakovic, der nicht nur etliche freie Würfe abwehrte, sondern auch fünf Siebenmeter parierte – den letzten gegen Steven Jacobsen exakt beim Stand von 30:27. Die Buderus Arena, die mit 4237 Zuschauern bestens gefüllt war, bebte. Der Sieg schien greifbar nah. Doch auf der Gegenseite schwang sich ebenfalls ein Torwart in der Schlussphase zur Höchstform auf: David Späth. Der deutsche Nationalkeeper nahm den Hausherren ebenfalls zwei Siebenmeter in den letzten vier Minuten weg. So schmolz der Vorsprung. Als Juri Knorr mit seinem elften Treffer das 30:30 erzielte, waren noch etwas mehr als 50 Sekunden zu spielen. Die HSG hatte den Ball, kam aber gegen die gut arbeitende Löwen-Deckung nicht mehr zu einem ordentlichen Abschluss, ging aber auch nicht mehr das letzte Risiko ein. Denn den Punktgewinn nahmen die Mittelhessen gerne mit. Nach turbulenten Wochen ist der Klassenerhalt nun endgültig perfekt.
Das sagt Trainer Momir Ilic
„Kompliment an meine Mannschaft, dass sie sich nach einer schweren Phase in den vergangenen Wochen diesen Punkt erkämpft hat. Speziell in der zweiten Hälfte haben wir sehr gut gespielt. Im ersten Durchgang hatten wir noch große Probleme in unserer Abwehr. Wir haben mit einigen Varianten versucht, die Eins-gegen-eins-Situationen von Juri in den Griff zu bekommen. Leider haben wir das nicht geschafft, was aber auch mit seiner unglaublichen Qualität zu tun hat. Trotzdem haben wir uns nicht abschütteln lassen. Im zweiten Durchgang haben wir besser gestanden. Anadin hat uns toll geholfen und stark gehalten. Leider haben wir es nicht hinbekommen, uns in der Endphase mal auf vier Tore abzusetzen. Da hätten wir die Partie entscheiden können. Ich bin aber sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir eine lange Phase hinter uns haben, in der wir nicht gepunktet hatten.“
Der Ausblick
Am Donnerstag steht das letzte Auswärtsspiel der Saison für die HSG Wetzlar an. Die Mittelhessen treten um 19 Uhr beim HSV Handball in Hamburg an. Das letzte Heimspiel der Runde findet am kommenden Sonntag (15 Uhr) gegen den HC Erlangen statt. Nach der Partie werden die Spieler verabschiedet, die den Klub verlassen. Es gibt nur noch Stehplatzkarten. Die sind online unter tickets.hsg-wetzlar.de erhältlich oder von Montag bis Freitag (9 Uhr bis 17 Uhr) auf der Geschäftsstelle der HSG Wetzlar in der Buderus Arena.
Das Stenogramm
Wetzlar: Till Klimpke (n.e.), Suljakovic (17 Paraden) – Meyer (1), Mappes (7), Norberg, Ole Klimpke (n.e.), Vranjes (1), Becher (n.e.), Ahouansou (7), Schoch, Weimer (n.e.), Müller (1), Löwen, Zacharias (6), Novak (5/1), Cavor (2).
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (bis 45./6 Paraden), Späth (8 Paraden) – Martinovic (1), Nothdurft (5), Jacobsen, Knorr (11/1), Móré, Davidsson (1), Groetzki, Forsell Schefvert (1), Michalski (n.e.), Willner (n.e.), Lindenchrone (6), Jaganjac, Karrenbauer (n.e.), Kohlbacher (5).
Schiedsrichter: Otto/Piper (Syke-Barrien/Kiel) – Zuschauer: 4237 – Zeitstrafen: 8:2 Minuten – Disqualifikation: Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen) wegen Foulspiels (44.).