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Erste Halbzeit sorgt für Fassungslosigkeit!

Bild: Sörli Binder

Die Auftritte der Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar bereiten ihren Fans und den Verantwortlichen des Clubs weiter enormes Kopfzerbrechen. Nach desolaten ersten 30 Minuten und einer dezenten Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt verloren die Grün-Weißen am Abend deutlich mit 24:34 (8:21) bei den Rhein-Neckar Löwen. Damit bleiben die Mittelhessen weiterhin Tabellensechszehnter in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga und seit acht Spielen ohne Punktgewinn.

„Ich bin fassungslos, wie wir uns hier präsentiert haben. Die Leistung in der ersten Halbzeit war eine Frechheit. Dafür habe ich absolut kein Verständnis. Es hat an allem gefehlt, was im Abstiegskampf und gegen eine Spitzenmannschaft wie die Löwen notwendig ist. Jede Kritik an diesem Auftritt ist berechtigt“, so Wetzlars Geschäftsführer Björn Seipp nach dem Spiel stocksauer. „Neben Selbstvertrauen hat heute auch die Bereitschaft gefehlt. Das kann nicht sein. Es sieht so aus, als hätten einige immer noch nicht verstanden, in welcher Situation wir sind.“

Pomadig, ideenlos und ungefährlich wirkten die Mittelhessen vom Anpfiff weg. Bereits der erste Angriff der Wetzlarer endete ohne Torabschluss im passiven Spiel. Es folgten Fehlversuche von Lenny Rubin und Jovica Nikolic, die zur leichten Beute von Löwen-Schlussmann Michael Appelgren wurden. Da auch die Gastgeber zu Beginn einige Ungenauigkeiten fabrizierten, gelang Rubin im vierten Wetzlarer Angriff der 1:1-Ausgleich (4.). Mit dem Treffer von Magnus Fredriksen zum 2:2 konnten die Gäste dann aber in der 6. Minute letztmalig im gesamten Spiel ausgleichen.

Was in den darauffolgenden Minuten bis zum Pausenpfiff der unauffälligen Schiedsrichterinnen Tanja Kuttler und Maike Merz folgte, war ein handballerischer Offenbarungseid der Gäste. Im Angriff fehlte es an spielerischen Ideen, Durchschlagskraft im Eins-gegen-Eins und der notwendigen Abschlussgefahr. Bis zur 14. Minute leisteten sich Rubin & Co. bereits insgesamt neun Fehlwürfe. Ergebnis waren zahlreiche erweitere Gegenstöße der Gastgeber, die mühelos auf 10:4 davonzogen.

Wetzlar kam nur selten in ein kontrolliertes Deckungsspiel, da zumeist Fehler oder harmlose Abschlüsse aus dem Rückraum dafür sorgten, dass die Angreifer der Löwen allein auf die Torhüter Till Klimpke oder Anadin Suljakovic zu liefen. Dementsprechend konnten beide Keeper zusammen nur eine Parade im ersten Abschnitt verbuchen. Und wenn die Grün-Weißen mal im Deckungsverband standen, fanden die Hausherren immer wieder Lösungen, vor allem über den Ex-Wetzlarer Jannik Kohlbacher am Kreis.

Zur Halbzeit leuchtete ein 8:21 von den Anzeigetafeln der SAP Arena und es konnte einem Angst und Bange um die Gäste werden, die bis dahin kaum ein Bein auf den Boden gebracht hatten.

Nach dem Wiederanpfiff war es Wetzlars Nationaltorhüter Till Klimpke, der seinen Vorderleuten endlich Leben einhauchte, in dem er den Löwen zahlreiche Bälle abgriff und etliche Paraden am Stück fabrizierte. Doch es nutzte kaum etwas, da die grün-weißen Angreifer weiterhin Fehler an Fehler reihten und kaum etwas an Durchschlagskraft zustande brachten, ausgenommen des agilen Hendrik Wagner.

In der 40. Spielminuten traf Löwen-Angreifer Lukas Nilsson zum 27:13. Erst danach begann so etwas wie eine Aufholjagd der Mittelhessen, nach drei Treffern in Folge von Fredriksen, Novak und Wagner zum 16:27.

Doch die Mannheimer ließen nicht locker, und das obwohl Löwen-Coach Hinze bereits seit Mitte der ersten Halbzeit munter durchwechselte. In der 48. Minute war der Halbzeitvorsprung wieder hergestellt, als Nationalspieler Juri Knorr zum 31:18 traf.

Letztlich trudelte die nie spannende Partie zum Ende hin einfach aus und der Tabellenzweite siegte souverän mit 34:24. Wetzlar konnte die Löwen zu keiner Zeit fordern und präsentierte sich, vor allem im ersten Abschnitt, nicht wie eine Mannschaft, die im Kampf um den Klassenerhalt steckt.

Dementsprechend angefressen war auch HSG-Coach Hrvoje Horvat. „Unser Auftritt in der ersten Halbzeit war eine Katastrophe. Wir haben kopflos gespielt und sind vor den Zweikämpfen im Angriff weggelaufen. So viele Fehlwürfe und Ballverluste sind in der Bundesliga tödlich und vor allem gegen einen Gegner wie die Löwen, wo jeder weiß, dass sie es gnadenlos bestrafen. In der 2. Halbzeit haben wir uns etwas steigern können und besser gespielt, aber was bringt das schon. Die Partie war da schon entschieden.“

Stenogramm:

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Späth, Birlehm; Zacharias, Kirkelokke 5, Timmermeister, Knorr 6/4, Helander 3, Lagergren 1, Groetzki 5, Forsell Schefvert 2, Michalski, Horzen 4, Gislason 2, Nilsson 2, Kohlbacher 4.

HSG Wetzlar: T. Klimpke, Suljakovic; Nyfjäll 1, Kuzmanovski, Schmidt 2, Nikolic 3, Becher 1/1, Weissgerber 1, Schelker 2, Fredriksen 2, Wagner 4, Mellegard 1, Rubin 6, Novak 1/1, Cavor.

Schiedsrichter: Tanja Kuttler/Maike Merz – Zuschauer: 6.137.

Nächstes Spiel

27.04.2024 - 19:00 Uhr
Schwalbe-Arena

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