HSG Wetzlar verliert bei Rekordmeister THW Kiel!

Beide Mannschaften konnten nicht mit ihrem kompletten Kader antreten. So fehlten bei den Hausherren Sven Ehrig und der Welthandballer 2019 Niklas Landin. Auf der Gegenseite befand sich Filip Mirkulovski weiterhin in Quarantäne und mit Stefan Cavor und Anton Lindskog fielen die beiden besten Feldtorschützen der Wetzlarer mit Schulterverletzungen aus.

Die Norddeutschen legten einen guten Start hin, so erzielte Niclas Ekberg per Siebenmeter das erste Tor des Tages, welches Olle Forsell Schefvert noch egalisieren konnte. Daraufhin erhöhte Harald Reinkind und erneut Ekberg per Siebenmeter zum 3:1. Es folgten Fehlwürfe der Wetzlarer Jungs und ein gut aufgelegter Kieler Torwart Dario Quenstedt, sodass nach zehn Minuten ein 4:2 auf der Anzeige prangte. Maximilian Holst verkürzte nach einem Foul an Lenny Rubin per Siebenmeter zum 4:3.
Das Siebenmeter Festival ging durch Treffer von Ekberg und Holst zum 5:4 weiter. Der 5:5-Ausgleich war dann ein echter Blickfang. Magnus Fredriksen setzte Kristian Björnsen zum Kempatrick in Szene. In der nächsten Szene konnte Emil Mellegard per Tempogegenstoß sogar zur 6:5-Führung treffen.
Daraufhin machten die Zebras wieder ernst, stellten ihre Abwehr um und trafen gleich viermal in Folge zum 9:6. (22. Minute). Die Wetzlarer Jungs verkürzten durch Emil Mellegard und Lenny Rubin zum 9:8. Nach einer Siebenmeterparade von Till Klimpke, konnte Kapitän Björnsen sogar in der 27. Minute ausgleichen.
Beim Stand von 12:10 und dreißig Sekunden Restzeit legte Kai Wandschneider dann die erste Auszeit des Tages. Diese fand allerdings keine Wirkung, sodass es mit einem 12:10-Rückstand zum Durchschnaufen in die Kabine ging.  

Die zweite Halbzeit begann für beide Mannschaften schwerfällig. Die Angriffsreihen fanden keine Mittel zum Erfolg, auch weil Till Klimpke zwei Paraden zeigte. Erst fünf Minuten nach Wiederanpfiff erzielte Harald Reinkind das 13:10 für den Rekordmeister. Alexander Feld verkürzte per Schlagwurf und Patrick Gempp erzielte mit seinem zweiten Tor das 14:12. Die Wetzlarer ließen die Hausherren mit einer kompakten Abwehr immer wieder verzweifeln, aber scheiterten im Angriff desöfterem, sodass sie nicht weiter verkürzen konnte.  In 15 Minuten erzielten die Mittelhessen nur zwei Tore, da half auch die starke Defensive nicht.
Dann verfielen die Mittelhessen wieder in die Muster der letzten Partien und ließen sich abschütteln. In den letzten drei Spielen konnten sie sich dank einer tollen Moral immer wieder zurück kämpfen, der Champions-League-Gewinner ließ ihnen dazu aber keine Chance und zog Tor um Tor weiter weg. (18:12, 46. Minute). Einfache technische Fehler, Abspielpässe und verworfene Würfe nutzte der Rekordmeister konsequent aus und ging zum 22:12 in Führung. Eine große Rolle spielte dabei die offensive Abwehr der Kieler. Nach 14 Minuten ohne Wetzlarer Tor brach dann Lenny Rubin den Bann für Grün-Weiß und traf gleich dreifach hintereinander. Kristian Björnsen bediente Emil Mellegard mit feinstem Auge zum 22:16 (55.).

Auch verschiedene Formationen und Wechsel des hessischen Trainerteams konnten das Spiel nicht mehr herumreißen. Am Ende stand eine klare und verdiente 23:19-Niederlage der Grün-Weißen. Anders als im letzten Oktober wuchsen die Mittelhessen diesmal nicht über sich hinaus und die Ausfälle waren nicht zu ersetzen. Schon am nächsten Donnerstag haben die Wetzlarer Jungs die Chance auf Wiedergutmachung und treten um 19:00 Uhr beim HSC 2000 Coburg an.

Ein Lichtblick in Norddeutschland war das Debüt von Nachwuchsspieler Ole Klimpke in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga, der am Samstag neben seinem ersten Einsatz auch noch seinen 20. Geburtstag feierte.

Stenogram: Till Klimpke, Ivanisevic; Feld (1), Srsen, Henningsson (3), Björnsen (2), Ole Klimpke, Weissgerber, Holst (3/3), Fredriksen (1), Forsell Schefvert (1), Gempp (2), Mellegard (4), Rubin (5)