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Nemanja Zelenovic: „In diesen zwei Tagen ist alles möglich“

Als einziger im aktuellen Team der HSG Wetzlar hat der 34-Jährige schon einmal den DHB-Pokal gewonnen. Das war 2016 mit dem SC Magdeburg. Im Interview blickt der Linkshänder auf das Final-Four-Wochenende in Köln voraus.

Nemanja Zelenovic 2016 im Trikot des SC Magdeburg. (Bild: Eroll Popova)

Am Wochenende pausiert die HSG Wetzlar in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Alle Augen sind nach Köln gerichtet. Dort findet am Samstag und Sonntag das Final Four im DHB-Pokal statt. Im Halbfinale stehen sich der SC Magdeburg und die Füchse Berlin sowie die SG Flensburg-Handewitt und die MT Melsungen gegenüber. Vor diesem Finalwochenende werden bei Nemanja Zelenovic Erinnerung wach. An 2016. Damals gewann der HSG-Linkshänder mit dem SCM die nationale Trophäe. Damit ist er der einzige im aktuellen Wetzlarer Team, der diesen Titel schon geholt hat. Grund genug, mit dem Routinier darüber zu sprechen.  

Nemanja, bevor wir uns über den DHB-Pokal und Deine Erinnerung unterhalten, lass uns kurz auf die Gegenwart schauen. Du standest am Sonntag im Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen erstmals nach über sechs Wochen Verletzungspause wieder im Kader. Wie geht es Dir?

Nemanja Zelenovic: Mir geht es super. Ich freue mich sehr, dass ich wieder mit von der Partie bin und am Sonntag endlich zurück im Kader war. Ich hatte aber erst ein paar Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert. Deswegen war klar, dass ich nur unter gewissen Umständen zum Einsatz gekommen wäre. Es war aber für mich unglaublich wichtig, einfach dabei zu sein und der Mannschaft zu helfen.

Jeder, der am Sonntag in der Buderus Arena war, hat die Erleichterung nach diesem Sieg gespürt. Wie erging es Dir?

Nemanja Zelenovic: Dass das ein wichtiges Spiel war, wussten alle. Wir wussten auch, dass wir angesichts der Qualität der Rhein-Neckar Löwen alles reinlegen müssen, um zu bestehen. Das haben wir geschafft. Deswegen bin ich unglaublich stolz auf die Mannschaft. Denn zwischen den Plätzen 8 und 16 geht es so eng zu. Da war es von großer Bedeutung, dass wir zwei Punkte holen. Vor allem natürlich auch, um den Abstand auf den ersten Abstiegsplatz weiter zu vergrößern.

Nun aber zum Pokal. 2016 gehörtest Du zur Magdeburger Siegermannschaft. Welche Erinnerungen hast Du an das Final-Wochenende, das damals ja noch in Hamburg ausgetragen wurde?

Nemanja Zelenovic: Ich bin ehrlich: Das ist der schönste Titel, den ich in meiner Karriere gewonnen habe. Ich hätte gerne auch mit der Nationalmannschaft mal einen Titel gefeiert, aber das haben wir leider nie geschafft. Dieses Pokalwochenende hat seinen ganz eigenen Charme – und auch seine eigenen Gesetze. Im Grunde ist an diesen zwei Tagen alles möglich. Das hat zuletzt ja der TBV Lemgo bewiesen, der vor drei Jahren etwas überraschend triumphiert hatte.

2016 hätte es im Halbfinale ja beinahe auch eine große Überraschung gegeben. Allerdings eine negative Überraschung für den SCM. Gegen den Bergischen HC hattet Ihr Euch erst in der Verlängerung durchgesetzt …

Nemanja Zelenovic: Ja, genau. Das ist das, was ich meine. Wir waren in diesem Halbfinale der Favorit. Aber das zählt bei einem Final Four nicht. Wir hatten große Mühe mit dem BHC und wären beinahe ausgeschieden. Wir mussten an unsere Grenzen gehen und haben es dann zum Glück in der Verlängerung geschafft. Aber es war haarscharf. Das ist typisch für diese zwei Tage. Es sind Kleinigkeiten, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Manchmal sind es nur zwei, drei Bälle. Das macht das so herausfordernd und so spannend.

Im Finale gegen die SG Flensburg-Handewitt waren es ja dann auch nur Kleinigkeiten, die entscheidend waren …

Nemanja Zelenovic: Wir hatten aber fast die komplette Spielzeit über in Führung gelegen. Deswegen war es ein verdienter Sieg. Für den SCM war es zudem eine geglückte Revanche. Im Jahr zuvor hatten die Magdeburger das Finale im Siebenmeterwerfen gegen Flensburg verloren.

Für den SC Magdeburg war es damals wieder der erste nationale Titelgewinn nach 15 Jahren. Wie ausgelassen verlief die Party?

Nemanja Zelenovic: Sehr ausgelassen. Natürlich war das schon in Hamburg legendär und hat sich dann in Magdeburg fortgesetzt. Erst mit unseren Familien, dann mit den Fans. Das werde ich nie vergessen. Es ist wichtig, solche Erlebnisse immer im Kopf zu behalten.

Nun ist die spannende Frage: Holt der SCM am Wochenende den Titel? Seit 2016 haben die Magdeburger den DHB-Pokal nicht mehr gewonnen …

Nemanja Zelenovic: Ich glaube, dass sie den Pokal holen werden. 2016 war der Anfang eines Wegs, den Bennet Wiegert eingeschlagen hat. Und er macht es überragend. Alle Spieler passen in das System, das Benno im Kopf hat. Sie haben auf jeder Position enorme Qualität. Sie haben sich ein Selbstverständnis erarbeitet, das derzeit keine andere Mannschaft hat. Berlin hat auch eine sehr starke Truppe, aber meines Erachtens wird das nicht reichen, um den SCM zu schlagen. Aber – und das habe ich ja nun schon mehrfach betont: In diesen zwei Tagen ist alles möglich.         

Nächstes Spiel

05.05.2024 - 16:30 Uhr
Buderus Arena Wetzlar

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